Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

„Atomgefahren im Ostseeraum“ – Infoveranstaltung mit Falk Beyer im Rahmen der Herbstkampagne gegen Atomkraft

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) beteiligt sich aktiv an der Herbstkampagne der Anti-Atom-Initiativen, die in eine Kundgebung am 29. Oktober in Lingen mündet: Bekanntlich ist die Brennelementfabrik in Lingen wie auch die Urananreicherungsanlage in Gronau vom gesetzlich beschlossenen Atomausstieg ausgenommen.

Im Vorfeld werden in einer Veranstaltungsreihe Themen, Orte und Fragen vorgestellt, die zeigen, wie wichtig und aktuell die Forderung nach einem sofortigen Atomausstieg nach wie vor ist. Den Anfang machte die Veranstaltung am Dienstag, den 11. Oktober in der „Alten Post“ in Dannenberg mit dem Thema „Atomgefahren im Ostseeraum“.

Die Ostsee ist infolge des minimalen Wasseraustausches mit der Nordsee eines der am radioaktivsten belasteten Meere der Welt. Mehrere Regierungen im Wassereinzugsgebiet der Ostsee wollen diese radioaktive Kontamination der Region noch verstärken, wenn sie neue Projekte zum Uranabbau, Atommülllager und Reaktorprojekte vorantreiben. Bis heute waren hier mehr als 60 Atomanlagen in Betrieb, laufen noch oder sollen demnächst errichtet werden. Über den Skagerrak driften sogar radioaktives Cäsium und Technetium aus den Wiederaufarbeitungsanlagen Cap de La Hague und Sellafield in die Ostsee.

Das Wasser verbindet die Gesellschaften im Wassereinzugsgebiet der Ostsee und macht sie zu engen Nachbarn – selbst wenn einige von ihnen mehr als Tausend Kilometer voneinander entfernt liegen. Es umfasst die Hauptflächen von sieben Ländern: Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen. Russland, BRD und Belarus stellen weitere Gebiete des Wassereinzugsgebiets dieses Meeres.

Die Ostsee und der Fischfang ist nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle für Millionen Menschen, sondern auch ein bedeutendes Erholungsgebiet für viele weitere – und sie ist das Transportmittel für giftige Immissionen aus mehr als 60 Atomanlagen, die Schadstoffe an Luft und Wasser abgeben. Somit verbindet die Ostsee Bedürfnisse und Interessen von menschlichen Zivilisationen aus einem großen Gebiet und formt damit eine einmalige Gemeinschaft.

Für diese Veranstaltung konnte die BI als Referenten Falk Beyer vom Nuclear Heritage Network gewinnen. Die Präsentation soll das Bewusstsein für die Risiken, denen wir durch die Atomkraft rund um die Ostsee ausgesetzt sind, erhöhen. Sie wird einen Überblick liefern und bietet detailliertere Einblicke zu konkreten Anlagen. Außerdem wurde ein informativer Eindruck von der Arbeit der Anti-Atom-Bewegungen in der Ostsee-Region verschafft.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

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