Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

"Auch End- und Zwischenlager überprüfen"

Die Neubewertung des Risikopotentials von Atomanlagen dürfe sich nicht auf Atomkraftwerke beschränken, die Atomkraftgegner im Wendland fordern einen Neustart auch in der Endlagersuche. Ein erster wichtiger Schritt sei der sofortige Baustopp in Gorleben, diese Forderung erhebt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
Auf einer öffentlichen Veranstaltung in Lüchow, auf der die atomkritischen Parteien im Wendland im Schulterschluss mit der Bäuerlichen Notgemeinschaft und der BI die Aufgabe des Standort Gorlebens forderten, um den Weg für eine bundesweite Atommülldebatte frei zu machen, enttäuschte die Parlamentarische Staatsekretärin Ursula Heinen-Esser (CDU). Offensichtlich beschränkt sich die Bundesregierung einzig auf eine Neubewertung des Sicherheitsrisikos von Atomkraftwerken. „Die Revision der Sicherheitskriterien für Zwischen- und Endlagerstätten wird offensichtlich gar nicht reflektiert, denn die Staatssekretärin warb lediglich zur Teilnahme am Gorleben-Dialog“, bedauert die BI. Nicht einmal eine vergleichende Endlagersuche gehöre zum Programm der schwarz-gelben Koalition. Die Schulterschluss-Gruppe fordert hingegen einen Paradigmenwechsel auch in der Atommülldebatte. „Ein Gau in einem Endlager produziert nicht die Bilder, die erschrecken, wie in Tschernobyl und Fukushima, denn die Verseuchung des Grundwassers kommt schleichend“, warnt die BI, deshalb müsse zumindest der Sofortvollzug in Gorleben sofort zurückgenommen werden, damit nicht weiter vollendete Tatsachen geschaffen werden.“
BI-Sprecher Wolfgang Ehmke:“Deshalb ist auch der Vorstoß des niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister aus Sicht der Gorleben-Gegner bisher nur eine Null-Nummer. Dieser hatte gefordert, nicht nur für die Atomkraftwerke, sondern auch für atomare End- und Zwischenlager zusätzliche Sicherheitskontrollen durchzuführen. „Spätestens dann, wenn sich Gorleben als ungeeignet erweist, muss die nationale Standortsuche von Neuem beginnen“, sagte McAllister. Die BI widerspricht: „Der Weg für eine solche Standortsuche setzt das Ende von Gorleben voraus, denn über 34 Jahre hinweg wurde die Partizipation der Bevölkerung unterlaufen, unliebsame Forschungsergebnisse wurden geschönt und dieser Geist der 70er Jahre, dem wir auch das Desaster in der Asse II zu verdanken haben, kann nicht länger Maßstab bei einer Endlagersuche sein.“
Am Wochenende wird in Gorleben demonstriert: „Atomkraft aus, Gorleben raus“ lautet das Motto. Die Demonstration beginnt am Samstag um 12 Uhr in Gedelitz.
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse