Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Strahlenalarm in Gorleben

Hohe Strahlenwerte in Gorleben
BI Umweltschutz: „Castor-Transport muss abgesagt werden“

102 Castor-Behälter verlieren sich noch im Brennelement-Zwischenlager Gorleben, 420 Stellplätze gibt es insgesamt, 11 Behälter sollen im Herbst aus La Hague dazu kommen – doch schon jetzt gibt es Strahlenalarm: Radioaktivitäts-Messungen im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums hätten ergeben, dass die Strahlenbelastung am Zaun des Zwischenlagers oberhalb der geltenden Jahresgrenzwerte liegen könnte. Das berichtete das NDR Regionalmagazins Hallo Niedersachsen am Abend (25.8.). Dem NDR liegt ein Vermerk des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vor, in dem des wörtlich heißt, es sei nicht auszuschließen, dass die Jahresdosis bis Ende 2011 überschritten sein könnte. „Eine Einlagerung weiterer Behälter wäre dann nicht zulässig.“
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) fordert umgehend die Absage des nächsten Castor-Transports, der für den November erwartet wird. Die Gorleben-Gegner halten die Maßnahmen wie das Umstellen der Behälter in der Halle, wie sie die Brennelementlager-Gesellschaft (BLG) vorschlägt, für „provisorischen Pfusch“. „Hauptbetroffene sind die Mitarbeiter der BLG, die täglich dem Strahlenfeld ausgesetzt sind“, gibt die BI zu bedenken.

Einen Grund für die alarmierende Strahlenwerte sieht die BI in der Einlagerung von Behältern mit extrem hohem Abbrand: „Der Castor-Transport 2010 war nicht nur derjenige, der bisher den größten Widerstand herausgefordert hatte, er war auch der heißeste. Die Tatsache, dass das NLWKN jetzt einen Halbjahreswert für Neutronenstrahlung ermittelt hat, der hochgerechnet die gesetzlich erlaubte Dosis von 0,30 mSv übersteigt, wirft aber Fragen auch nach der Zuverlässigkeit der Betreiberin auf“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die Umgebungsüberwachung der BLG müsse sorgfältig geprüft werden.
Der skandalöse Zustand, dass beim Eintreffen neuer Castor-Behälter die BLG der Gewerbeaufsicht die Messinstrumente leiht, regt die Gorleben-Gegner seit Jahren auf.

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06 (Fr 10-12 Uhr)

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