Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Fachgespräch in Hannover bisher ohne Ergebnis

BI Umweltschutz: „Nichts rein – nichts raus!“

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) fordert weiterhin die Absage des 13. Castor-Transports aus La Hague. Im November sollen erneut 11 Behälter mit hochradioaktivem Müll in Gorleben angeliefert werden. Das für heute anberaumte Fachgespräch im niedersächsischen Umweltministerium blieb offensichtlich bisher ohne greifbares Ergebnis.

Angesichts der hohen Strahlenwerte in Gorleben dringt die BI auf ein Primat der Politik. „Es kann nicht sein, dass die Messungen des Gorleben-Betreibers, der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), der Maßstab für Behördenhandeln ist“, unterstreicht BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasser-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte festgestellt, dass der gesetzlich festgelegte Jahreswert von 0,3 mSV am Zaun des atomaren Zwischenlagers erreicht werden kann. Schon bei einem Wert von 0,27 mSV muss laut Strahlenschutzbedingung in der Betriebsgenehmigung der Einlagerungsbetrieb unterbrochen werden: Das hätte große Auswirkungen, denn die Annahmebereitschaft für den nächsten Castor-Transport im November 2011 könnte nicht erklärt werden.

„Es ist schon abenteuerlich, wenn nun der Messpunkt verlegt würde, um im Soll zu bleiben. Das Umgruppieren der Behälter in der Lagerhalle, eine zweite angedachte Maßnahme, würde das Problem ebenfalls nicht beheben“, prophezeit die BI, weil es sich nach GNS-Angaben nicht um eine Direkt-, sondern um Streustrahlung handele. Die hohe Wärme- und Strahlenlast geht auf die 3. Änderungsgenehmigung vom 23.05.2007 zurück, Behälter mit verglasten Abfällen aus extrem hohen Abbrand dürfen seitdem nach Gorleben transportiert werden, ein solcher Transport wird auch im November wieder erwartet. In dieser Änderungsgenehmigung sei offensichtlich auch ein Belegplan verankert, der nicht einfach aufgehoben werden dürfe, unterstreicht die BI.“Wir dringen weiterhin auf die Absage des Castor-Transports – in Gorleben gehört zurzeit nichts weiter rein und nichts raus“, sagte Ehmke.

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

Jutta Kremer-Heye, Sprecherin des Umweltministeriums, erklärte: „Wenn ich mich dort hinstellen würde und ein Jahr nicht weggehen würde, wäre die Strahlenbelastung geringer als bei einer Stewardess oder einer Röntgenassistentin.“
„Wenn das die Meinung einer Fachbehörde und nicht ihrer Sprecherin ist, dann kann man auf den Strahlenschutz und gesetzliche Grenzwerte gleich verzichten. Die kosmische Höhenstrahlung mit der biologischen Wirksamkeit von Gamma- und Neutronenstrahlung bei hochradioaktiven Abfällen zu vergleichen, ist verantwortungslos“, kommentiert BI- Sprecher Wolfgang Ehmke

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