Liebe Freundinnen und Freunde,
zum Abschluss eines denkwürdigen Jahres möchten wir uns noch einmal ganz persönlich an euch wenden. Die Corona-Pandemie brachte viele Veränderungen in unseren Arbeitsalltag, und lieb gewonnene Veranstaltungen wie die Kulturelle Landpartie und die damit verbundene Widerstandspartie konnten nicht stattfinden. Ob Info-Veranstaltungen, Demos oder die Mitgliederversammlung - alles geriet durcheinander, wurde verschoben oder musste abgesagt werden.
Über allem schwebte zudem noch die Ausweisung der Teilgebiete für ein mögliches Endlager. Mit Volldampf hatten wir in den Wochen davor noch einmal alles versucht, um unsere Kritik in den Bericht über die Teilgebiete einzubringen und damit Gorleben zu Fall zu bringen. Als wir am Montag, den 28. September, die Bekanntgabe des Aus´ für Gorleben verfolgten, entglitten uns buchstäblich die Gesichtszüge unter der Maske. Was für ein unfassbarer Erfolg, den wir bis heute versuchen zu verstehen!
Im gleichen Atemzug wurde jedoch auch verkündet, dass der Landkreis Lüchow-Dannenberg nahezu komplett als Tongebiet für ein Endlager ausgewiesen wurde. Was für ein skurriles Bild: War vorher noch der schwarze Fleck Gorleben auf einer weißen Landkarte, stehen wir nun vor einer bunten Landkarte mit einem weißen Fleck Gorleben! Über fünfzig Prozent des Bundesgebietes sind als Teilgebiet für ein mögliches Endlager ausgewiesen!
Es blieb uns wahrlich kaum Zeit, das historische Aus von Gorleben gebührend zu feiern. Viele von euch haben wir Anfang Oktober in Gorleben gesehen, doch corona-bedingt war dieses emotionale Zusammenkommen eher mit Abstand versehen.
Die freundlichen Glückwünsche, die nun ein Ende unserer Arbeit oder eine Umorientierung in Aussicht stellten, hatten sogar uns kurzzeitig verunsichert. Doch die Arbeitspakete, die sich nach wie vor auf unseren Bürotischen stapeln, sind stumme Zeugen davon, dass hinter dem großen Ziel auch völlig neue Herausforderungen auf uns warten.
Mit dem Ende von Gorleben wurde eben nicht die Atommüllproduktion beendet und erst recht nicht eine Lösung für das Atommüllproblem gefunden.
Zusammen haben wir alle, über Jahrzehnte, einen riesigen Schritt gemacht und einen großartigen Erfolg errungen, dafür möchten wir uns aus tiefstem Herzen für euer Vertrauen bedanken! Lasst uns nun zusammen den näXten großen Schritt machen und unseren Weg konsequent weiter beschreiten.
Eine starke Zivilgesellschaft wird weiterhin dringend nötig sein auf dem Weg zu einem sogenannten Endlager. Wir sind der Meinung, dass wir im Wendland uns über unser Teilgebiet hinaus einmischen sollten und mit unserer Expertise und Rat auch den Menschen in anderen Regionen die Hilfe anbieten können, die uns in jahrzehntelanger Auseinandersetzung zuteilwurde.
Mit einer kleinen Spende zum JahresweXel sichert ihr unsere Arbeit, stärkt die Zivilgesellschaft und helft dabei, der Atomkraftnutzung endgültig den Hahn abzudrehen!
Wir bedanken uns herzlich für eure Unterstützung, wünschen eine wundervolle Zeit und einen energiereichen Start ins neue Jahr. Passt auf euch auf und bleibt gesund! |