Fundstück der Woche
„Voraussichtlich können fünf der insgesamt zwölf an deutschen Reaktorstandorten geplanten Zwischenlager für hochradioaktive Brennelemente nicht wie vorgesehen errichtet werden. Nach den Terrorattacken in den USA hält das für die Genehmigung der atomaren Lagerhallen zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter die beantragten Decken- und Wandstärken (0,55 bis 0,85 Meter) nicht mehr für ausreichend.
Betroffen wären die süddeutschen Standorte Biblis, Philippsburg, Grafenrheinfeld, Ohu und Gundremmingen. In Norddeutschland wurden die Betonhallen von vornherein mit dickeren Decken und Wänden (1,2 bis 1,3 Meter) geplant; am Standort Neckarwestheim ist die Lagerung in unterirdischen Tunnelröhren vorgesehen. Es sei »der Bevölkerung in Süddeutschland kaum zu erklären, warum sie schlechter gegen Flugzeugabstürze auf Zwischenlager geschützt werden soll als die Menschen im Norden«, erklärte BfS-Präsident Wolfram König.
Der Chef des Strahlenschutzamts war schon vor dem 11. September für eine »doppelte Barriere« eingetreten, wonach sowohl Betonhallen wie Lagerbehälter (etwa vom Typ »Castor“) ausreichenden Schutz auch bei Flugzeugabstürzen auf die Anlagen bieten müssen.“
Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), trat am 31. Januar 2024 in den Ruhestand, Vorläuferin des BASE war das BFS.