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7. Oktober 2021

Liebe Freundinnen und Freunde,

vor zehn Jahren wurde die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle neu gestartet. Vor einem Jahr hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) erste Zwischenergebnisse vorgelegt, die über 50 Prozent der Landesfläche als „potentiell geeignet“ für die Endlagerung auswiesen, und schon im ersten Vergleichsschritt wurde der alte Standort, der Salzstock Gorleben wissenschaftsbasiert aussortiert.

Doch wie steht es um die Suche nach einem Atommülllager, kurz nach dem Ende des ersten formellen Beteiligungsformats, der Fachkonferenz Teilgebiete?

Auf der Alternativen Statuskonferenz ziehen Umweltorganisationen, Wissenschaftler:innen, Initiativen und Expert:innen eine erste kritische Bilanz. Sie blicken aus unterschiedlichen Perspektiven auf zahlreiche Fragen rund um das Thema.

Wie sind Stimmung und Diskussionsstand in den betroffenen Gebieten – zwischen NIMBY („nicht bei mir“), gesellschaftlicher Verantwortung und solidarischer Vernetzung? Welche Erfahrungen gibt es mit der Öffentlichkeitsbeteiligung? Wie wird die bisherige Arbeit des Atommüll-Bundesamtes (BaSE) und der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) beurteilt? Welche Rolle spielt der schwach- und mittelradioaktive Müll in der Debatte? Wie können sich Aktive in den Teilgebieten bestmöglich organisieren und vernetzen? Wie wird für den Zeitraum der Suche mit den Zwischenlagern umgegangen?

Die Konferenz, veranstaltet vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, will dazu beitragen, Aufklärung, Austausch und Vernetzung Betroffener voranzubringen.

2. Alternative Statuskonferenz zur Standortsuche für ein Atommüll-Lager

Online Konferenz am Sa. 30./So. 31. Oktober 2021

Anmeldung und Programm hier.

"Wer wir sind, was wir wollen"

Die BI Umweltschutz lädt alle Neu-Wendländer:innen, Feriengäste und andere Interessierte zu einem Austausch ein: Was war/ist mit Gorleben? Wie geht es weiter mit der Endlagersuche?

Do. 14.10.2021 - 18.00-20.00h, Sprechzimmer Dannenberg (An der Kirche 8)

Ein hervorragender Termin für einen zwanglosen Austausch und die Möglichkeit über die aktuellsten Entwicklungen im Bilde zu sein. Wir freuen uns auf euren Besuch!

Termine

Mo. 18.10.2021 - 20.00h, Kulturverein Platenlaase - Veranstaltung "Krieg & Klima" mit Jacqueline Andres

Mit erschreckenden Details informiert Jackie Andres (IMI) über einen Aspekt, der in der öffentlichen Debatte über den menschengemachten Klimawandel bisher kaum Beachtung findet: Krieg und Militär beschleunigen die Zerstörung der Lebensgrundlagen in ungeheurem Ausmaß – und dies nicht nur dann, wenn gemordet, geschossen und gebombt wird. Schon die bloße Existenz von Militärapparaten und die Rüstungsproduktion heizen der Erde ein.

Jackies Resümé: „Klima und Krieg sind eng miteinander verwoben: Der Zugang zu fossilen Brennstoffen stellt oftmals ein wichtiges wirtschaftliches Ziel bei Kriegen dar – folgend erfordern die Transportwege eine militärische Absicherung. Das klimaschädliche Militär wird unter anderem dafür eingesetzt, um mehr fossile Brennstoffe verbrennen zu können. Durch den menschengemachten Klimawandel und unsere umweltschädliche wachstumsorientierte, neoliberale Wirtschaftsweise werden die beschränkten Ressourcen knapper: unter anderem mineralische Rohstoffe, Öl und Erdgas."

Für den Vortrag ist etwa eine dreiviertel Stunde vorgesehen; danach wünschen wir uns eine lebendige Diskussion aller Anwesenden. Uns interessieren vor allem Ideen, wie sich das Engagement für ein weniger desaströses Klima und die Arbeit gegen Rüstung und Militär verbinden und gegenseitig stärken lassen, und was das konkret für unsere Region bedeutet.

Es laden ein: anti atom aktuell, antimilitaristisches Bündnis Wendland, Klimaaktion Wendland-Altmark, DFG-VK Lüneburg - Wendland, KURVE Wustrow und BI.

Seit Anfang Oktober 2021 => Akute Räumungsgefahr in Lützerath!

Mit Baggern und schweren Räumfahrzeugen will der Energiekonzern RWE in diesem Herbst und Winter das Dorf Lützerath am angrenzenden Braunkohletagebau Garzweiler II zerstören. Aktivist:innen rufen zu Protesten auf. Die BI Umweltschutz ist solidarisch mit den Aktionen gegen weiteren Kohleabbau und für Klimaschutz.

Ab dem 1. Oktober darf RWE wieder in Lützerath Bäume roden und auch Häuser abreißen. Deshalb ruft ein Protestbündnis dazu auf, sich ab heute von 10 bis 13 Uhr auf den Straßen Lützeraths mit gelben Stühlen, Picknickdecken, Hockern schützend vor die Bäume, Häuser und Wiesen setzen. Die Aktion ist angemeldet, bringt gerne eure eigene Sitzgelegenheit mit. Es gibt im Dorf ausreichend Zeltplätze, Sanitäranlagen und eine Küche.

Lützerath ist mehr als ein Dorf. Wenn Lützerath stehen bleibt, steht der Tagebau Garzweiler still. Wenn Lützerath fällt, kann RWE kilometerweit ins Land baggern und hunderte Millionen Tonnen Braunkohle aus der Erde holen. Wenn das passiert, ist die 1,5 Grad-Grenze nicht mehr haltbar. In einem Rechtsgutachten der Leuphana-Universität Lüneburg wird festgestellt, dass es keine energiepolitische Notwendigkeit gibt, den Tagebau Garzweiler II zu erweitern und somit die Rechtsgrundlage für die Enteignungen fehlt. Die weitere Zerstörung von Natur und Dörfern ist demnach nicht nur unnötig, sondern auch illegal.

Vom 29.10.21 bis 5.11.21 ist zudem das „Unräumbar“-Festival in Lützerath und „Ende Gelände goes Lützerath“ angekündigt. Seitens der BI arbeiten wir daran mit einer Delegation vor Ort zu sein.

Bitte verfolgt die weiteren Entwicklungen über die Kanäle der beteiligten Gruppen oder über die Webseite von "Alle Dörfer bleiben!" => https://www.alle-doerfer-bleiben.de/

Wir werden versuchen auch über unsere Webseite die aktuellen Entwicklungen abzubilden.

Sonnige Grüße und bleibt gesund!
Torben Klages
für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

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