12. Februar 2025

Liebe Freundinnen und Freunde,

sind wir auf dem Sprung in ein altes Jahrtausend?

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen hat eine Machbarkeitsstudie für die Transmutation radioaktiver Abfälle in Auftrag gegeben.

"Fazit: Der Verzicht auf die Durchführung des geschilderten Programms in Deutschland auf der Basis von elektrochemischer Partitionierung und subkritischer Transmutation würde zahlreiche Nachteile und Risiken in Kauf nehmen und weiterhin eine erhebliche Verschiebung von Lasten zuungunsten zukünftiger Generationen darstellen." - Quelle: Umsetzungsstudie über eine beschleunigergetriebene Neutronenquelle am Standort eines ehemaligen Kernkraftwerks zwecks Produktion von Krebsmedikamenten, Fernwärme und geothermischer Energie sowie zur Entsorgung hochradioaktiver Abfälle

Da haben wir doch in einem kurzen Absatz alles dabei, was uns die Atomkraftnutzung schmackhaft machen soll. Und wer keinen Appetit hat, der soll zumindest "Gewissensbisse zu sich nehmen". Folgerichtig steht die Produktion von Krebsmedikamenten auch an erster Stelle und wer will schon die kommenden Generationen fahrlässig belasten?

Eine echte Sprunginnovation wäre es gewesen, wenn wir vor dem Betrieb von Atomkraftwerken zu folgendem Fazit gekommen wären:

"Die Nutzung von Atomkraftwerken in Deutschland würde zahlreiche Nachteile und Risiken in Kauf nehmen und erhebliche Lasten zugunsten zukünftiger Generationen darstellen."

Dazu hier unsere Pressemitteilung.

Doch werfen wir einen Blick ins Hier und Jetzt. Es ist Wahlkampf und alle reden über´s Klima. Das Klima im ökologischen Sinne wirkt in diesen Tagen allerdings irgendwie unterkomplex repräsentiert, gemessen an der Bedeutung für uns Menschen als Lebensgrundlage. Selbst von unserer Seite hat der kommende Klimastreik am 14. Februar nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient. Dennoch findet er statt und das wollen wir natürlich nicht unerwähnt lassen. Während bundesweit am Freitag, den 14.02.25, auf die Straßen gegangen wird, bietet sich für alle Menschen im Landkreis Samstag, der 15.02.2025, in Hitzacker an.

"Für Klima und Demokratie" lautet das Motto zur Aktion der Nachbarschaftsgruppe gegen Rechts und der Klimaaktionsgruppe Hitzacker. Los geht´s um 11.00h auf dem Marktplatz in Hitzacker.

Mi. 26.02.25 - Kulturverein Platenlaase, 19.00h => BI-Ratschlag: Auslaufende Genehmigungen, verlängerte Zwischenlagerung:
Einfach weiter so bis 2100? Nein danke!

Als Bürgerinitiative arbeiten wir derzeit mit Hochdruck zum kommenden Verfahren zur Neugenehmigung des Zwischenlagers Gorleben. Die erste Informationsveranstaltung in Hitzacker hat uns einen Eindruck vermittelt, was da auf uns zukommt. Nun müssen wir schnell ins Handeln kommen.

Leere Versprechungen seit über 60 Jahren, der Atommüll droht für weitere 80 bis 100 Jahre oberirdisch wie in Gorleben weiter herumzustehen. Und wieder gibt es die altbekannten Versprechen, dass die verlängerte Zwischenlagerung „sicher“ ist und die Endlagersuche „vorankommt“.

Wir laden ein zum Ratschlag: Warum müssen wir heute handeln, was können wir jetzt tun?

So. 09.03.25 - Trebeler Bauernstuben, 15.00h => Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Die jährliche Mitgliederversammlung steht an. Eingeladen sind alle Mitglieder der BI. Auch Gäste können in der Regel an der Versammlung teilnehmen, es bedarf allerdings der Zustimmung der Anwesenden Mitglieder.

Eine Mitgliedschaft in der BI ist bereits ab 15,00€ jährlich möglich. Folgt einfach diesem Link und seid dabei.

Wichtige Mitteilung: Aufgrund mehrerer technischer Probleme sind wir in diesem Jahr sehr spät mit den Spendenbescheinigungen und Einladungen dran. Wir bitten um Entschuldigung und gehen davon aus, dass diese im Laufe der kommenden Woche bei Euch eintreffen werden.

Di. 11.03.25 - Dannenberg Marktplatz, 17.00h => Fukushima-Mahnwache: "Keine Hibakusha=Strahlenopfer mehr weltweit !!"

13 Jahre lang, von 2011-2014, war die Fukushima-Mahnwache eine feste Institution auf dem Dannenberger Marktplatz. Jeden Montag, bei Wind und Wetter, Sommerhitze oder Frost trafen sich Wendländer:innen, um auf die Gefahren der Atomenergie hinzuweisen. Ihre Solidarität mit den japanischen Opfern zu bekunden und sich zu Atomkraft auszutauschen. Zahlenmäßig geschrumpft durch Alter und Gebrechen fiel vor einem Jahr der Beschluss, die wöchentlichen Mahnwachen mit dem Jahrestag 2024 zu beenden. Weiterhin will die Gruppe aber aktiv die Jahrestage gestalten und Aktionen des Atomwiderstands vor Ort mittragen.

Der Kampf gegen die Gefahren und Folgen der Atomenergie braucht weltweite Solidarität.

Darum teilen wir das Motto der diesjährigen Fukushima-Demo in Berlin. Der Aufruf zur Demo dort stellt die menschlichen Gesundheitsfolgen der nuklearen Zwillinge zivile/militärische Nutzung von Atomenergie in den Mittelpunkt.

„Das Schlüsselwort ist Hibakusha: Hibakusha bedeutet nicht nur Explosionsopfer..., sondern auch Strahlenopfer, die unnötig radioaktiven Strahlendosen ausgesetzt wurden. Hibakusha sind also nicht nur nach Hiroshima und Nagasaki entstanden, sondern auch nach Tschernobyl und Fukushima, nach den zahlreichen Atomtests überall. Täglich werden AKW-Arbeiter und Uranbergarbeiter zu neuen Hibakusha.“ Auch im Niedrigstrahlenbereich sind weltweit Anwohner:innen in der Nähe von Atomanlagen weiter betroffen. Eine „Abfallbeseitigung“ gibt es nicht.

Die japanische Zivil-Organisation Nihon Hidankyo wurde 2024 für ihre unermüdlichen Anti-Atommahnungen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Die Mehrheit der Menschheit wünscht sich eine Welt ohne Atomwaffen. Dennoch sind weder Deutschland noch Japan bisher dem Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) beigetreten. Die zivile Atomenergienutzung als Lieferant bombenfähigen Materials soll in vielen Ländern ausgebaut werden, ein Revival erleben. Energie- und Machthunger sollen mit Atomenergie gestillt, die Erfolge regenerativer Energien rückgängig gemacht werden.

Darum brauchen wir eine neue Auseinandersetzung und Widerstand gegen alle diese Atompläne. Unserem atomaren Erbe können wir nicht entgehen!!

Wir freuen uns, wenn wir Euch bei den kommenden Veranstaltungen persönlich treffen können und verbleiben bis dahin mit sonnigen Grüßen.

Torben Klages

für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.