Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
„Atomtransport“ von Gorleben nach Berlin: Castor rollt nach Berlin
Täuschend echter Castor-Transport bricht von Gorleben nach Berlin auf / Demonstranten
schicken „Atommüll zurück an Absender“ / Protest gegen den schwarz-gelben Atom-Deal mit
den Atomkonzernen / Demonstration am Montag von der Vattenfall-Zentrale bis zum Bundestag
+ Unter dem Motto „Atommüll: Zurück an Absender“ sind heute Atomkraftgegner mit einer täuschend echten Castor-Attrappe samt 40-Tonnen-Lastwagen von Gorleben ins Berliner Regierungsviertel aufgebrochen. Zuvor wurde der Castor vor dem Brennelemente-Zwischenlager von Demonstranten in Strahlenschutzanzügen mit Atommüllfässern beladen und mit einem Demonstrationszug nach Gorleben begleitet. Dabei bewegte sich der Castor auf der Transportstrecke des für Anfang November geplanten „echten“ Castor-Transports – nur in entgegengesetzter Richtung.
Morgen um 14.00 Uhr werden Atomkraftgegner den Transport von der Berliner Vattenfall-Zentrale bis zum Bundestag begleiten. Am Nachmittag berät dort der Umweltausschuss über längere AKW Laufzeiten und die Absenkung gesetzlicher Hürden, die der Durchsetzung des Salzstocks Gorleben entgegenstehen. Vor dem Bundestag sollen die rund 70 Atommüllfässer als Symbol für die ungelöste Endlagerfrage zu einem großen Berg aufgetürmt werden. Mit der Aktion protestieren das Kampagnennetzwerk Campact, die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und die Initiative contrAtom gegen den Atom-Deal mit den Stromkonzernen. „Der Salzstock Gorleben ist als Atommülllager völlig ungeeignet. Deshalb beladen wir heute einen „Castor-Transport“ randvoll mit „Atommüll“ und schicken ihn zurück an den Absender nach Berlin“, sagte Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz. „Dort will die Regierung den Bundestag diese Woche längere Laufzeiten für Atomkraftwerke beschließen lassen, wodurch noch einmal tausende Tonnen zusätzlicher Atommüll entstehen würden – obwohl die Endlagerung nach wie vor völlig
ungeklärt ist.“
„Die Standortentscheidung in den Siebzigerjahren war nie geologisch begründet, Gorleben wurde alternativlos und willkürlich politisch ausgewählt. Hört sofort damit auf, Atommüll zu produzieren, ihr könnt mit dem vorhandenen schon jetzt nicht umgehen!“ so die Botschaft von Kerstin Rudek, Vorsitzende der Bürgerinitiative Umweltschutz, an den Deutschen Bundestag.
„Wir fordern den sofortigen Stopp der gefährlichen Atomenergienutzung. Die Mehrheit der Bundesbürger ist gegen den Weiterbetrieb der AKWs – und das wird sich nach der großen Demonstration in Berlin am 06. November auch in Dannenberg eindrucksvoll zeigen“, sagte Jan Becker von contrAtom.
Über 143.000 Bürger haben bereits einen Appell von Campact im Internet unterzeichnet, in dem sie ankündigen, sich in diesem Herbst an den Protesten gegen den Atomdeal zu beteiligen.
(http://www.atomkraft-abschalten.de).
Pressekontakt:
Christoph Bautz, Campact-Geschäftsführer, mobil 0163 . 59 575 93
Yves Venedey, Pressesprecher Campact, presse@campact.de, mobil 0151 . 268 468 93
Kerstin Rudek, Vorsitzende BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, mobil 0160 . 15 92 473
Jan Becker, contrAtom, mobil 0160 . 8029185
KONTAKT
Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06