Atommüll – ein Jahrhundertproblem – Positionspapier der ESK
Die Endlagersuche dauert länger als ursprünglich angenommen. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) geht bekanntlich davon aus, dass ein Endlagerstandort nicht schon im Jahr 2031, sondern erst 2046 bzw. 2068 feststeht.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hatte auf diesem Hintergrund wiederholt auf den Dominoeffekt aufmerksam gemacht: Das Zwischenlager in Gorleben ist nur bis 2034 genehmigt, es steht eine Neugenehmigung an. (mehr …)

Kulturelle Landpartie 2023
Zwischen Himmelfahrt (18. Mai) und Pfingstmontag (29. Mai) öffnen wieder zahlreiche Höfe und Häuser ihre Türen mit Kunst und Kultur. Verbindendes Thema der diesjährigen KLP ist das Thema Wasser. Den Beitrag der BI Umweltschutz zu dieser Thematik findest du/finden Sie hier.
Nach dem stotternden Atomausstieg bleibt die drängende Frage, wohin mit dem Atommüll. Die BI konzentriert sich derzeit auf das Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle in Gorleben, dort lagern 113 Behälter und die Betriebserlaubnis erlischt bereits 2034. In einem Debattenbeitrag für das Magazin Einblicke der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) skizziert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, worum es geht.
Auch in diesem Jahr trefft ihr uns auf der Mützingenta und in Gorleben. An zahlreichen Ausstellungs-Orten im ganzen Landkreis könnt ihr euch an unseren Materialkisten mit Infos versorgen. (mehr …)

#BELUGA23
Pfingstfreitag, 26. Mai 2023, findet an den Atomanlagen in Gorleben eine Benefiz-Veranstaltung für "Das Wendland schickt ein Schiff" statt. Es gibt wieder Musik & Politik - wenn auch deutlich überschaubarer als 2022. - https://kulturelle-widerstandspartie.de/

„Das Wunder von Gorleben“
Was wäre geschehen, wenn Ende der 70er Jahre die WAA in Gorleben trotz des Widerstands in der Region dennoch gebaut worden wäre? Deutschland wäre wie Frankreich ein "Nuklearland" geworden. Hätte man sich dann vorstellen können, dass Jahrzehnte später, nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi, der Atomausstieg energiepolitisch möglich gewesen wäre? Das neue Buch von Wolfgang Ehmke beleuchtet den Beitrag des Wendlands zur Energiewende und die "besondere Rolle" von Gorleben in der Auseinandersetzung um die Atomkraft. Dabei wird nicht die Widerstandsgeschichte zum wiederholten Mal erzählt, es geht hingegen um Zufälle, Glücks- und Unglücksfälle.

Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl: Einstieg von russischem Atomkonzern in Lingen verhindern
Zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erneuern Anti-Atomkraft-Initiativen aus Niedersachsen und NRW sowie Umweltverbände ihre Forderung nach einer Verhinderung des Einstiegs des staatlich-russischen Atomkonzerns Rosatom in die Brennelementeproduktion im emsländischen Lingen. Durch die Beteiligung am französischen Betreiber Framatome erhält Rosatom direkten Zugriff auf äußerst sensible Atominfrastruktur in Deutschland. Sogar Mitarbeiter des Kreml-Konzerns sollen in Lingen laut Umweltministerium in Hannover "unterstützend" tätig werden. (mehr …)

Zwischen. Sicher? Ende? Fachtagung zur Zwischenlagerung am 23.6. in Hannover
Spätestens seit der offiziellen Bekanntgabe, dass die Standortsuche für ein tiefengeologisches Lager mehrere Jahrzehnte länger dauern wird, ist offensichtlich, dass eine sichere Zwischenlagerung der radioaktiven Abfälle und bestrahlten Brennelemente für viele weitere Jahrzehnte gewährleistet werden muss. (mehr …)
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PRESSEMITTEILUNGEN
Atommüll – ein Jahrhundertproblem – Positionspapier der ESK
Die Endlagersuche dauert länger als ursprünglich angenommen. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) geht bekanntlich davon aus, dass ein Endlagerstandort nicht schon im Jahr 2031, sondern erst 2046 bzw. 2068 feststeht. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hatte auf diesem Hintergrund wiederholt auf den Dominoeffekt aufmerksam gemacht: Das Zwischenlager in Gorleben ist nur bis 2034 genehmigt, es…
Mehr LesenNeues Sanktionspaket muss Nuklearsektor umfassen
Atomkraftgegner schreiben an Botschafter – Mit dem baldigen Einstieg Russlands in die Brennelementefabrik von Framatome im niedersächsischen Lingen, wird die gefährliche strategische Abhängigkeit der Atomindustrie immer deutlicher. Davor warnen Anti-Atom-Initiativen schon seit längerem und fordern sofortige Sanktionen gegen Rosatom.
Mehr LesenZwischen Ritual und Gerücht
Am Mittwochabend (3.5.) stellte die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) in ihrem Gorlebener Informationshaus den alljährlichen Umgebungsüberwachungsbericht vor. Dass die Strahlenbelastung am Zaun des Zwischenlagers kontinuierlich sinkt, sei kein Wunder, zumal seit 2011 keine Castorbehälter mit hochradioaktiven Abfällen mehr eingelagert wurden, kommentierte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) den Bericht. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: “Das ist übrigens…
Mehr LesenTERMINE & AKTIONEN
Do.18.05. bis Mo. 29.05.2023 11 Uhr - 19 Uhr | Mützingen, Gelände Mützingenta | Info-Zelt der BI, Gespräche, Broschüren, Textilien mit der Wendlandsonne |
Mo. 23.05.2023 18 Uhr | Dannenberg, Marktplatz | Fukushima-Mahnwache |
Fr. 26.05.2023 ab 14 Uhr | Gorleben, Atomanlagen | # Beluga 23, die kleinere Kulturelle Widerstandspartie mit aussagekräftigen Bands, DJ-Sets, Redner:innen und Life Musik |
Fr. 26.05.2023 16 Uhr | Neudarchau, Elbewiese | "Das Wunder von Gorleben" - Essay. Lesung und Gespräch mit Wolfgang Ehmke |
GORLEBEN RUNDSCHAU

Es dampft, es sprüht, es tröpfelt, es tropft, es gluckert, es blubbert, es rieselt, es quillt, es schwallt, es rinnt, es stiebt, es stäubt, es fließt, es strömt, es saugt, es gluckst, es strudelt, es mäandert, es schwemmt, es flutet, es steigt, es sinkt, es peitscht, es gischtet, es schäumt, es steht, es geht, ...
Sein hydrostatisches Paradox sollten wir noch aus der Schule kennen, die Dichteanomalie ohnehin, wenn auch nicht immer unter diesem Namen, und wenn wir sie auch manchmal schmerzlich vor dem Eintritt des Winters vergessen; Leonardos Paradoxon wurde erst diesen Winter nach 500 Jahren enträtselt und das Nano-Paradox überhaupt erst im letzten Jahr entdeckt. Dennoch bleibt das Elexier des Lebens stets mehr als nur ein schnöder physikalischer Stoff, vielmehr eine eigene fluide Wesenheit, der wir womöglich unser Dasein verdanken: unser Wasser.
„Wir haben den Wasserkreislauf durchbrochen, Ökosysteme zerstört und Grundwasser verseucht“, sagte UN-Generalsekretär Guterres diese Woche zur Eröffnung der UN-Wasserkonferenz in New York. Drei von vier Naturkatastrophen hingen mit dem Wasser zusammen, und Umweltministerin Steffi Lemke ergänzte, Wassermangel stehe „im Mittelpunkt der drei großen Umweltkrisen – Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Umweltverschmutzung“.
Aktuell will übrigens die japanische Regierung 1,2 Milliarden Liter radioaktiv verseuchtes Wasser aus dem havarierten Atomkomplex Fukushima in den Pazifik ablassen und gleichzeitig wieder zur Atomenergie zurückkehren. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat dieses Vorgehen gebilligt und verweist darauf, das Wasser würde schließlich vorher doppelt gefiltert und es würden lediglich radioaktives Tritium und radioaktiver Kohlenstoff im Abwasser verbleiben. Der Grenzwert der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) für Tritium werde zwar um das Sechsfache überschritten, aber im Ozean trete dann gleich eine Verdünnung ein. Die Hälfte des schwachen Alphastrahlers Tritium werde normalerweise auch schon nach zehn Tagen aus dem Körper wieder ausgeschieden – mit einer Halbwertszeit von etwa zwölf Jahren zerfiele das Element ohnehin ziemlich schnell. Nur ein Imageschaden für die Fischerei, befindet die derzeitige japanische Regierung und propagiert deshalb eine „Aufklärungskampagne“. Diese Atomenergie-Organisation, die sich wegen ihrer regulatorischen Aufgaben in den Vereinten Nationen in punkto Atomwaffensperrvertrag, Nuklearschmuggel und nuklearer Sicherheit gerne den Anschein einer „Behörde“ gibt, hat sich tatsächlich die Förderung der sogenannten „friedlichen Nutzung der Kernenergie“ auf die Fahnen geschrieben. Schon 2011, in der Nuklearkatastrophe von Fukushima, sah sich die IAEO dem berechtigten Vorwurf der internationalen Ärzteorganisation IPPNW ausgesetzt, die japanische Bevölkerung nicht ausreichend über die Gesundheitsgefahren aufgeklärt und sich insbesondere nicht für die Evakuierung von Frauen, Schwangeren und Kindern eingesetzt zu haben. Vielmehr trete dieser Zusammenschluss von Nuklear-Nationen stets für den Ausbau und die Weiterverbreitung der Atomenergie ein.
Während nun das Meer die Spuren der Zauberlehrlinge „verdünnen“ soll, weiß man erst seit 2008, dass die radiologische Wirkung von Tritium, das auf natürliche Weise nur in geringsten Spuren auf der Erde vorkommt und erst mit den Atombombentests in Atmosphäre und Grundwasser gelangte, bislang wohl stark unterschätzt wurde und es sich beispielsweise auch in die Erbsubstanz einlagert.
Aber bis zum Pazifik müssen wir mal wieder gar nicht schauen; Während wir nämlich diesen Monat die endlose Katastrophe Atomkraft nach Jahrzehnten bei uns zumindest zum Stillstand gebracht haben werden, nimmt die Katastrophe des Wassers inzwischen gleich vor unserer Haustür ihren Lauf ...
Bei all dem Elend: Lassen wir uns nicht den Mut nehmen, für das Leben und für eine bessere Welt einzutreten, und vor allem: Lassen wir uns für dieses Anliegen nicht auch noch kriminalisieren! Denn als (angeblich) „unappetitliches Pack“ (Zitat Ex-Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU)) haben wir Wendländer:innen schon vor exakt 40 Jahren während der „Lüchow-Dannenberger Passionsspiele“ den „Kriminaltango“ getanzt!
Martin Donat,
Vorsitzender der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg