Vor 40 Jahren – erster Atommülltransport nach Gorleben
Am 8. Oktober 1984 erreichte der erste Atommülltransport das Zwischenlager Gorleben. Der Inhalt: schwach- und mittelaktive Abfälle aus dem AKW Stade. Dirigiert von Helikoptern, eskortiert von 2000 Polizisten raste der Konvoi durch die Dörfer. Straßen wurden abgeriegelt, Menschen, die sich querstellten, kurzerhand festgenommen. (mehr …)
EWS-Mitgründer Dr. Michael Sladek ist verstorben
Der Stromrebell und Vordenker der Energiewende Dr. Michael Sladek aus Schönau ist gestorben. Er war nicht nur Mitgründer der "Elektrizitätswerke Schönau", sondern auch eine der prägendsten Persönlichkeiten der Bürgerenergiebewegung und engagierter Atomkraftgegner. Wir - die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg - fühlen uns ihm persönlich und politisch sehr verbunden. (mehr …)
Atommüllkonferenz
Einladung zur 25. Atommüllkonferenz, die am Samstag, 19. Oktober 2024 in Göttingen stattfindet. Die inhaltlichen Schwerpunkte drehen sich um das Nationale Entsorgungsprogramm 2025 und die Problematik der Zutrittswässer in ASSE II. In den Arbeitsgruppen geht es um die Behältersicherheit in den Zwischenlagern und das Freimessen von radioaktiven Abfällen. Im Plenum soll über die zukünftige Zusammenarbeit in der Anti-Atom-Bewegung diskutiert werden. (mehr …)
Petition: Stoppt den Bau einer Autobrücke über die Elbe
Das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Autobrücke von Neudarchau nach Darchau wurde eingeleitet. Die BI "Ja zur Fähre - Nein zur Brücke" organisiert in ersten und kleinen Schritten den konkreten, medialen und auch rechtlichen Widerstand gegen die Brücke über die Elbe im UNESCO-Biosphärenreservat Elbtalaue. Dazu wurde auch eine Petition online gestellt, die hier unterstützt werden kann.
Neue Büro-Öffnungszeiten
Liebe Freund:innen und Unterstützer:innen, ab dem 01. September 2024 gelten neue Öffnungszeiten für unser Büro in Lüchow: Montag-Mittwoch 10.00h - 15.00h / Donnerstag 12.00-18.00h / Freitag & Samstag geschlossen. Update: Krankheit und Resturlaub kommen oben drauf. Wir öffnen erst wieder am 14. Oktober, Mails werden gelesen.
„Das Wunder von Gorleben“
Was wäre geschehen, wenn Ende der 70er Jahre die WAA in Gorleben trotz des Widerstands in der Region dennoch gebaut worden wäre? Deutschland wäre wie Frankreich ein "Nuklearland" geworden. Hätte man sich dann vorstellen können, dass Jahrzehnte später, nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi, der Atomausstieg energiepolitisch möglich gewesen wäre?
Die aktualisierte Neuauflage des Essay-Bandes von Wolfgang Ehmke liegt jetzt vor. (mehr …)
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PRESSEMITTEILUNGEN
Atommüll – ab nach Gorleben?
Mit dem Vorschlag, alle Castorbehälter der Republik sollten in Gorleben zwischengelagert werden, hatte der Landshuter Landrat Peter Dreyer (Freie Wähler) vor kurzem Furore gemacht. Nun hat er in dem Günzburger Landrat Hans-Georg Reichhart (CSU) einen ersten Mitstreiter gefunden. In Reichardts Landkreis liegt das AKW Gundremmingen mit dem Brennelemente-Zwischenlager Gundremmingen (BZM). Dort stehen 127 Behälter mit…
Mehr LesenBehälterzulassungen im Brennelemente-Zwischenlager Gorleben laufen aus – BI-Forderungen an die Hersteller und Behörden
Hinlänglich bekannt ist, dass die Aufbewahrungsgenehmigung für die Behälter mit hochradioaktiven Abfällen in Gorleben im Jahr 2034 erlischt. Die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) bereitet ein neues Genehmigungsverfahren vor. Weniger bekannt ist, dass 38 von den 113 Behältern, die im Brennelemente-Zwischenlager Gorleben eingelagert sind, bis zum Jahr 2034 die Behälterzulassung verlieren (siehe BGZ-Präsentation 13.06.2024): Bereits…
Mehr LesenEinwendungen gegen die Planfeststellungsunterlagen für den Neubau der Elbbrücke Darchau – Neu Darchau laufen
„Der Bau der geplanten Elbbrücke von Darchau nach Neu Darchau ist völlig aus der Zeit gefallen, die Planungen müssen eingestellt werden, bevor noch mehr Geld für ein unsinniges Projekt ausgegeben wird,“ schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Danenberg (BI).
Mehr LesenTERMINE & AKTIONEN
So. 06.10.2024 13 Uhr | Gorleben, Atomanlagen Salinasgelände, Beluga-Schiff | „Sonntagsspaziergang“ - Rundgang ums Bergwerk (2,3km), jeden Sonntag - Motto: "Bis der Schwarzbau zugeschüttet wurde". |
So. 06.10.2024 14 Uhr | Gorleben, an den Kreuzen | „Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet". |
Di. 15.10.2024 15 - 19.30 Uhr | 10587 Berlin, Wegelystraße 8 | Bürgerdialog Kernenergie (1974-1983) – Abschlussveranstaltung zum Forschungsprojekt Unterauftragnehmer Gorleben Archiv e.V. https://www.base.bund.de/DE/themen/fa/sozio/documents/Buergerdialog.html |
Sa. 19.10.2024 11 - 17 Uhr | Göttingen, VHS Bahnhofsallee 7 | Atommüllkonferenz Programm s. Aktuelles |
GORLEBEN RUNDSCHAU
Gruselt es Sie auch nach dieser Europawahl? Grundsätzlich sollten der Pluralismus und die breite Palette an Ideen und Lösungsansätzen für die erdrückenden Probleme unserer Zeit und Welt ja gerade der lebensbejahende Standortvorteil einer liberalen Demokratie sein. Voraussetzung dafür wären allerdings zuerst das Vorhandensein überhaupt eines „demos“, eines am gemeinsamen, friedlichen, gerechten und in eine nachhaltige Zukunft gerichteten Lebens interessierten Staatsvolkes, zum Weiteren eine wenigstens in den Grundzügen politisierte Bevölkerung. Darüber hinaus braucht es auch stets einen (ausreichenden) Raum des offenen politischen Diskurses, in dem rationale Argumente ausgetauscht und abgewogen werden können und – nicht zuletzt! – auch die direkte und unmittelbare Beteiligung daran durch eben die Menschen, die schließlich diese Wahl- und Zukunftsentscheidungen treffen sollen.
Spätestens seit dem Datenskandal von Cambridge Analytica, der den Brexit ermöglichte und Donald Trump an die Macht spülte, sollte uns allen klar sein, dass es den Betreibern Sozialer Medien inzwischen längst gelungen ist, einen derartigen Raum perfekt zu simulieren und ihren unzählbaren Kund:innen ein Gefühl der Selbstwirksamkeit zu vermitteln, welches diese offenbar in der realen Kommunikation inzwischen schmerzhaft vermissen. Während aber die Demokratie auf solidarisches Zusammenleben, sozialen Ausgleich und letztlich auf ein gutes Leben für alle abzielt (oder abzielen sollte), treibt die großen Konzerne der Wettbewerb um Marktanteile und damit um die Konzentration von Macht und Kapital an. Staatliche Regulation, die dem im öffentlichen Interesse entgegenwirkt, wird folgerichtig als störend empfunden und systemisch bekämpft.
Nach Putin, Xi Jinping, Bolsonaro und Trump betritt nun mit dem Rechtspopulisten Javier Milei in Argentinien ein weiterer „autoritärer Modernisierer“ die Weltbühne, der sich selbst als „Anarchokapitalist“ bezeichnet und der clownesk verdeutlicht, um was es (auch) geht: Neoliberalismus steht als „imperialistische Marktwirtschaft“ dem Gleichheitsprinzip der Demokratie feindlich gegenüber. Egoistische Privatinteressen und das „Recht auf Konsum“ überlagern zunehmend die freiheitlichen Ideale partizipativer politischer Kultur.
Immerhin ein Fünftel der „Generation Lockdown“ soll sich in dieser Wahl den nationalistischen, rassistischen und totalitären Idealen ihrer Urgroßeltern angeschlossen haben. Mit angeblichem „Jugendprotest“ hat das wohl weniger zu tun, vielmehr scheint diese konsumgewohnte Generation in Teilen mehr von Ängsten als von Zukunftsvisionen geleitet zu sein, dabei aber die konkreten und realen Folgen ihrer virtuell anmutenden Wahlentscheidung nicht überblicken zu können. Die „Regelkonformität“ der GenerationZ resultiere aus Unsicherheit, nicht aus Reife, was sie älter wirken ließe; und ihre Bevorzugung von Sicherheit sowie das Getriebensein von digitalen Inhalten ließe sie tatsächlich schneller altern, sagt die Forschung …
Was für ein Glück doch, dass sich vier Fünftel der Erst-wählenden im demokratischen Spektrum bewegtenund damit immer noch mehrheitlich ihr Votum für eine nachhaltige Zukunft abgegeben haben.
Und was machen wir? Wir fordern zivilgesellschaftliche Beteiligung, stellen uns dem politischen und wissenschaftlichen Diskurs und betreiben Aufklärung. Seit Jahrzehnten.
Martin Donat
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.