Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Castorlager: BI stellt Nachrüstung in Frage

Über 11 Jahre hat es gedauert, bis nach dem Anschlag auf das World Trade Center in New York das Bundesumweltministerium (BMU) reagiert, um die atomaren Zwischenlager sicherheitstechnisch nachzurüsten. „Lange Zeit wurde in Abrede gestellt, dass Zwischenlager mit ihrer hochradioaktiven Fracht nicht terrorgeschützt seien“, stellt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) heraus. Mit großer Skepsis reagieren die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland und im Wendland nun auf die Ankündigung des BMU, die Brennelement-Zwischenlager in Deutschland, darunter die Zwischenlager Ahaus, Gorleben und Lubmin, sicherheitstechnisch nachzurüsten.

Medienberichten zufolge laufen für die dezentralen Zwischenlager an den bayerischen AKW Gundremmingen und ISAR II bereits konkrete Vorbereitungen für den Bau einer 10 Meter hohen Stahlbetonmauer. Bereits im Herbst 2011 war bekannt geworden, dass für die Atommüllager in Ahaus und Jülich gepanzerte Fahrzeuge und bewaffneter Werksschutz geordert wurden, berichten die BI „Kein Atommüll in Ahaus“ und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

„Ist auch für das Zwischenlager in Gorleben der Bau einer 10 Meter hohen Mauer geplant? Gibt es bereits Bauanträge der GNS?“, fragt die BI.

Zugleich stellen die Gorleben-Gegner in Abrede, dass ein solcher „Sichtschutzwall“ und eine strenge Personenkontrolle ein wirksamer Schutz vor terroristischen Angriffen seien.

„Das BMU klammert mit dieser Anweisung an die Betreiber der Zwischenlager wieder einmal die wirkliche reale Gefahr durch einen gezielten Flugzeugabsturz aus, denn das würde die oberirdische Lagerung der Castoren in den luftigen Hallen in Frage stellen, auf der anderen Seite verweigerte das Landesumweltministerium unter Verweis auf die besonderen Sicherungsmaßnahmen die Akteneinsicht, wenn es um die erhöhten Strahlenwerte im Zwischenlager ging“, beklagt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Wolfgang Ehmke, Tel. 0170 501 56 06

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse