Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Wo bleibt der nächste Castor?

BI will Castor-freie Zeit für Atommülldebatte nutzen

Wie nachhaltig die Gorleben-Gegner arbeiten, zeigt sich in einer aktuellen Zuschrift an das Büro der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI): Malte G. aus Todtnau (Südschwarzwald) unterzeichnet jetzt den Aufruf „Gorleben soll leben- Stop Castor!“ aus dem Jahr 2011 und bestellt 3 Aufkleber für die Mobilisierung.

Offensichtlich fehlt einigen Atomkraftgegnern der Castor-Transport im November, aber die Planungen für neue Transporte laufen. Die GNS bzw. die Brennelementlager Gorleben GmbH (BLG) hatte schon im Februar 2012 beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Aufbewahrung von verfestigten mittelradioaktiven Abfällen (MAW-Glaskokillen) in 5 Transport- und Lagerbehältern der Bauart CASTOR HAW28M in der Castor-Halle beantragt. Der Antrag befindet sich derzeit in der Prüfung. „Castor-Alarm heißt es vermutlich wieder im Jahr 2014, jetzt heißt es Endlager-Alarm“, bekam Malte G. als Antwort.

Denn die Gesprächspause zwischen Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und den Oppositionsspitzen zur Endlagersuche will die BI unbedingt nutzen, um die gravierendsten Fehler der bisherigen Parteiendebatte aufzudecken.

„Worüber wurde eigentlich in den letzten Monaten diskutiert? Über ein Endlagersuchgesetz oder ein Standortauswahlgesetz?“

Diese Frage wirft die BI auf. Nicht nur die Medien, sondern auch die an den Verhandlungsführer hätten die Begriffe mitunter munter verwechselt. Bisher gebe es Entwürfe für ein Standortauswahlgesetz, das ist auch der Titel der Gesetzentwürfe.

„Das ist ein großer Fehler, denn bei einem Endlagersuchgesetz spielten ganz andere Fragen eine Rolle: Warum sind die bisherigen Konzepte gescheitert? Für welche Arten von Atommüll wird ein Endlager gebraucht? Soll bei einem Tiefenlager die Rückholbarkeit der Abfälle festgeschrieben werden? “ gibt Wolfgang Ehmke (BI) zu bedenken.

Auch die Sicherheitskriterien gehörten dazu.

„Ein Standortauswahlgesetz hingegen öffnet sachfremden Fragen Tür und Tor, da geht es um den zu erwartenden Protest, Sankt Florian und Wahlchancen“, warnt Ehmke.

Derartige Fragen möchte die BI vorab diskutieren und nicht erst fertige Gesetzestexte verdauen müssen. Die Einladung an Peter Altmaier steht.

Wolfgang Ehmke, Tel. 05863 98 30 76

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