Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

40 Jahre Gorleben – das Gorleben Archiv organisiert Ausstellung im Kreishaus Lüchow

Die Bürgerinitiative Südheide e.V., vormals „Bürgerinitiative Südheide für den Schutz vor Kernenergiegefahren“, wurde 1976 gegründet, da in Lutterloh, einem Ortsteil der Gemeinde Unterlüß, heute Gemeinde Südheide, Landkreis Celle, ein Atommüllendlager errichtet und eine Wiederaufbereitungsanlage (sogenanntes „Nukleares Entsorgungszentrum“) gebaut werden sollten. Probebohrungen fanden im Frühsommer 1976 statt.

Schnell formierte sich breiter Widerstand in der Bevölkerung, verbunden mit Demonstrationen, vor allem aber Informations- und Bildungsveranstaltungen in den Gemeinden der Umgebung, allen voran Hermannsburg. Nicht zuletzt aufgrund dieser Protestbewegung konnte die Bürgerinitiative es verhindern, dass solche Anlagen der Atomwirtschaft in der Südheide entstanden. Damit schrieb die Bürgerinitiative Südheide ein wichtiges, beispielhaftes und einzigartiges Stück der reichhaltigen und vielfältigen Geschichte der Umweltbewegung in der Bundesrepublik Deutschland, der sie bis heute verpflichtet ist.

Kaum dass Gorleben dann am 22. Februar als Standort für ein „Nukleares Entsorgungszentrum“ benannt wurde, erfuhr die Bürgerinitiative Umweltschutz im Wendland (ab März 1977 dann BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.) Unterstützung aus der Südheide. „Viele Flugblätter und Aufklärungsschriften über die Gefahren der Wiederaufarbeitungsanlage und die Auswirkungen von künstlicher Strahlung haben wir einfach übernehmen können und haben nur noch unseren grünen BI-Stempel draufgedruckt“, erinnert sich BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Als in Gorleben am 12. März auf der Waldbrandfläche das erste Mal demonstriert wurde, waren die Aktivisten aus der Südheide mit dabei, der solidarische Kontakt brach nie ab. Übrigens gab es da noch so eine Parallele, denn auch in Lutterloh hatte 1975 der Wald verheerend gebrannt…

Durch die Ausstellung sollen die Besucher auf die Gefahren der Atomkraft aufmerksam gemacht werden. Die immer noch ungelöste Frage der Entsorgung des Atommülls in Deutschland und die Auswirkungen der Endlagersuche in Niedersachsen am Beispiel von Lutterloh sind Themen der Ausstellung sowie bei Informations- und Diskussionsveranstaltungen der Bürgerinitiative. Die Darstellung der Erfolge des zivilen Widerstands soll die Besucher zum umweltpolitischen Engagements motivieren und für Umweltfragen sensibilisieren.

Durch Rollups bleibt die Ausstellung mobil und kann anschließend auch an anderer Stelle wie jetzt im Kreishaus Lüchow gezeigt werden.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

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