Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Der Gorleben-Tag lebt: Videobotschaften und Spray-Aktion in Gorleben

Großes Kino gibt es seit Jahren am Freitag vor Pfingsten an den Atomanlagen in Gorleben. Eingebettet in die Kulturelle Landpartie, die jedes Jahr Zehntausende Besucher*innen zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ins Wendland lockt, wird seit jeher am „wunden Punkt“, an den Atomanlagen in Gorleben demonstriert und gefeiert – wurde, denn Pandemie-bedingt entfallen in diesem Jahr alle Großveranstaltungen.

Mit Videobotschaften und einer Spray-Aktion in Gorleben lenkt die Bürgerinitiative Umweltweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) am diesjährigen „Gorleben-Tag“ die Aufmerksamkeit dennoch auf Gorleben, schließlich steht im Herbst erstmalig der Salzstock in einem vergleichenden Suchverfahren für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle zur Disposition.

Die geologischen Argumente, die gegen die Eignung des Salzstocks Gorleben-Rambow sprechen, sind ausgetauscht, entsprechend pinselten die Aktivist*innen ihre Forderung „Gorleben raus!“ an die Wand. Doch so einfach war das nicht. Denn der Zugang war versperrt, obwohl im September letzten Jahres zugesagt wurde, dass die Mauer mit Graffiti verschönert und das ehemalige Pförtnerhaus von der BI für Vorträge genutzt werden kann. So mussten die Mauermaler*innen über den Zaun.

Hintergrund:

Die rund um das Gelände des Bergwerks Gorleben errichtete Mauer wurde zwar abgerissen. Ein Teilstück der Mauer bleibt auf Initiative des Landkreises Lüchow-Dannenberg und der Bürgerinitiative (BI) Lüchow-Dannenberg als Ort der Erinnerung erhalten.

Umwelt-Staatssekretär Flasbarth sagte im vergangenen Jahr dazu: „Mit dem Erhalt eines Teilstücks der Mauer bewahren wir die Erinnerung an einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Konflikt in unserem Land. Die Gorlebener Mauer steht als Symbol für die Jahrzehnte dauernde Auseinandersetzung um die Atomenergie in Deutschland. Die nächste große Herausforderung besteht darin, ein Endlager für Deutschlands hochradioaktive Abfälle zu finden. Diese Aufgabe gehen wir in einem wissenschaftsbasierten und transparenten Verfahren an, ohne bestimmte Regionen zu bevorzugen und ohne bestimmte Regionen von vornherein auszuschließen. Die weiße Landkarte gilt – auch für das Bergwerk Gorleben. So ist es im Standortauswahlgesetz festgehalten, und so wird das auch umgesetzt.“

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) wollte dafür Sorge tragen, das Gelände aus dem Bergrecht zu entlassen, um diese Stellen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Pressesprecher: Wolfgang Ehmke, 0170 510 56 06

Bilder: Andreas Conradt / PubliXviewinG

gorleben raus!

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