Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Fracking Karawane am 4.10.

Unter dem Motto „Grundwasser schützen, Fracking verbieten“ ludt die AG gegen Fracking der Bürgerinitiative Umweltschutz für den 4. Okober zu einer Fracking-Karawane in das „Aufsuchungsfeld für Kohlenwasserstoffe Prezelle“ ein. Die familienfreundliche Veranstaltung begann um 11 Uhr auf dem Prezeller Dorfplatz.

Neben Redebeiträgen, u.a. von Wustrows Bürgermeisterin Andrea Heilemann (Aufsuchungsfeld Lüchow/Wustrow), Dr. Christfried Lenz und Dipl. Ing. Bernd Ebeling, wurde dort ein Kurvortrag zur Fracking-Problematik angeboten. Angeleitete Akrobatik für Kinder, ein Infostand sowie warme Mahlzeiten und Kaffee und Kuchen wurden auf dem Platz geboten. Im Mittelpunkt standen dann geführte Rundtouren per Fahrrad und Wanderung. Die Naturexperten Yvonne Hollands, Hjalmar Thiel und Klaus Müller vom Naturschutzbund leiteten die Erkundungen und erklärten dabei Wissenswertes über die zu schützenden Besonderheiten und Schätze der Region in Tier- und Pflanzenwelt. Die Karawane endete gegen 15 Uhr auf dem Prezeller Dorfplatz.

überwiegend Ausschnitte aus Redebeiträgen:
https://www.youtube.com/watch?v=U7tMuG2BVng&feature=youtu.be

„Das bevorstehende Fracking-Regelungsgesetz der Bundesregierung droht Fracking in Sandstein, so wie er in der Region Lüchow Danneberg als so genanntes Rotliegend vorkommt, weiter zu erlauben“, mahnt ein Sprecher der AG. In Schiefergestein soll es tiefer als 3000 m generell erlaubt werden, flacher als 3000 m nach Zustimmung einer Lobby-Kommission. Das bedeutet u.a. Gefährdung des Grundwassers durch giftige Chemikalien, hoher Verbrauch an Trinkwasser, Entsorgungsproblematik von Lagerstättenwasser und Bohrschlamm, erhöhte Erdbebengefahr, Freisetzung von Methan (Treibhausgas). „Statt eines generellen Fracking-Verbots droht nun ein Fracking-Ermöglichungsgesetz“, fasst ein Sprecher der AG Fracking zusammen. „Und statt konsequent Anstrengungen für eine 100prozentige regenerative Energieversorgung zu unternehmen, werden die Finanzinteressen der Konzerne bedient und weiterhin Freifahrscheine zur Plünderung der Bodenschätze verteilt“.

Die Mainzer Firma Geo Exploration Technologies (GET) sucht im vom Landesbergamt (LBEG) zunächst bis 2019 genehmigten Erlaubnisfeld nach Erdgas und Erdöl. Per Hubschrauber hat die GET bereits Hydroscans zur Auffindung von Vorkommen durchgeführt. Danach sollen seismische Untersuchungen auf dem Boden und Explorationsbohrungen folgen. „Seit der Erteilung der Genehmigung Anfang 2014 hält es die GET bis heute nicht für notwendig, Betroffene in einer öffentlichen Veranstaltung über ihr Vorgehen zu informieren“, kommentiert die Fracking AG. „Da werden Erinnerungen an die Anfänge um Gorleben geweckt“.

Laut LBEG wurde bislang 324 mal in 141 Erdgasbohrungen gefrackt, 46% befinden sich im Rotliegend-Sandstein („Rotliegend“). Das ist eine geologische Formation, in der zwischen den 70er und 90er Jahren auch im Raum Wustrow und Lemgow Gas gefördert wurde. Derzeit zur Förderung bewilligt ist im Wendland einzig die Gasbohrung bei Blütlingen, die mit einem 60m hohen Bohrturm auf über 3400m abgeteuft wurde.

„Wir müssen den Konzernen den Zugang zu unserer Region verwehren! So wie der Wustrower Rat, der beschloss, Gasunternehmen für Fracking keine Flächen und Wege zur Verfügung zu stellen. Und wie viele Grundstückseigentümer, die bereits jetzt per Hinweisschild eine „Aufsuchung“ auf ihren Grundstücken untersagen“, so die AG Fracking. Das Schild erhält man bei der Fracking-Karawane und im BI-Büro in Lüchow.

Francis Althoff, Tel. 05843 – 98 69 049

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