Liebe Freundinnen und Freunde,
wir melden uns zurück mit einer Fülle von Terminen und anstehenden Aktionen, die sich über den Herbst erstrecken werden.
Die Umsetzung des Standortauswahlgesetzes gestaltet sich aus unserer Sicht schwierig. Bedauerlicherweise konnte keine Einigung über die Fortsetzung der formellen Beteiligung im direkten Anschluss an die mittlerweile beendeten Fachkonferenzen Teilgebiete erwirkt werden. Aus Sicht vieler Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände droht die sogenante "Endlagersuche" nun in schwieriges Gewässer zu geraten. Die Entwicklungen in diesem Newsletter noch einmal nachzuzeichnen würden den Rahmen sprengen, daher verweisen wir an dieser Stelle gerne noch einmal auf unsere Pressemitteilung zum Abschluss der Fachkonferenzen Teilgebiete.
Einen tieferen Einblick in die Vorgänge bietet neben der Gorleben Rundschau auch eine besondere Veranstaltung Ende Oktober (Sa./So. 30. und 31.10.21): Die "alternative Statuskonferenz" der Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände. Derzeit befindet sich das Programm in der Entwicklung. Der Konferenz vorgeschaltet soll auch eine Fachtagung des Atommüllreports stattfinden. Es bietet sich also die Möglichkeit für ein verlängertes Wochenende - save the date. Unklar bleibt bis dato, ob die Veranstaltungen Corona-bedingt online stattfinden müssen.
Deutlich einfacher ist gerade das Standortauswahlverfahren für schwach- und mittelradioaktive Abfälle zu bewerten - es gibt keines und es hat auch kein vergleichendes Verfahren gegeben! Der Standort "Schacht Konrad" wurde bestimmt und keinem vergleichenden wissenschaftlichen Verfahren unterzogen. Unter der Federführung der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V., die sich seit Jahrzehnten gegen dieses Projekt stemmt, wurde die Kampagne "#konrad_gameover" ins Leben gerufen. Die begleitende Unterschriftensammlung wurde nun beendet und zur Übergabe der mehr als 20.000 Unterschriften an den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies, soll am kommenden Wochenende (Sa. 04.09.2021) eine Demonstration in Hannover stattfinden.
Vermutlich ergeht es momentan vielen Menschen auch so, dass sie in den Medien vermehrt atomfreundliche Positionen wahrnehmen. Mit Atomenergie solle der Klimawandel aufgehalten werden, propagieren die Liebhaber der gefährlichen Dinosauriertechnik. Aus vermeintlichem Mangel an Klimaschutz-Alternativen wird versucht, die Anti-Kohle-Bewegung gegen die Anti-Atom-Bewegung auszuspielen: Atomausstieg und Kohleausstieg, das sei eben nicht machbar. Dagegen wehren wir uns, beispielhaft war der "Kreuzweg für die Schöpfung", der das solidarische Miteinander gefördert und intensiviert hat. Das Kreuz, das Anfang Juli in Gorleben auf den Weg gebracht wurde, steht seit dem 01. August in Lützerath. Im Gegenzug besuchte uns bereits Wendelin Meyer, der den Weg von Lützerath nach Gorleben mit dem Fahrrad zurücklegte und uns Braunkohle aus dem Tagebau Garzweiler überreichte, die nun ihrerseits einen passenden Ort im Wendland finden wird.
Ab dem 1. Oktober darf RWE wieder in Lützerath Bäume roden und auch Häuser abreißen. Ab dem 1. November droht die Enteignung von Landwirt Eckhardt Heukamp. Wenn Lützerath stehen bleibt, steht der Tagebau Garzweiler still. Wenn Lützerath fällt, kann RWE kilometerweit ins Land baggern und hunderte Millionen Tonnen Braunkohle aus der Erde holen. Wenn das passiert, ist die 1,5 Grad-Grenze nicht mehr haltbar. Initiativen haben bereits zum 01.11.21 Aktionen angekündigt: ein "Unräumbar"-Festival in Lützerath und "Ende Gelände goes Lützerath". |