Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Salut 2016!

Auf das Widerstandsjahr 2016 stießen mehr als 100 Atomkraftgegner_innen am Salinas-Gelände in Gorleben an. Der Neujahrsempfang der Bürgeriniative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hat sich mit den Jahren institutionalisiert. Bis zum Monat Juni bliebe nur im April etwas Zeit für Gartenarbeiten, regionale, bundesweite und internationale Kontakte und Veranstaltungen füllten den Terminkalender 2016, erklärten Martin Donat (BI-Vorsitz) und Wolfgang Ehmke (BI-Pressesprecher).

 

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Den Anfang macht ein ganztägiges Seminar der BI im Kraftwerk Lüchow unter dem Titel „Alles falsch gemacht!“ am 23. Januar, mit diesem Seminar solle am Beispiel Gorleben aufgezeigt werden, wie eine Endlagersuche in gar keinem Fall erfolgreich ist. Wie hingegen die Zivilgesellschaft Anstöße geben kann für einen wirklichen Paradigmenwechsel der Politik in dieser Frage, wolle man im Rahmen dieser Veranstaltung herausarbeiten.

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Fotos: Ingrid und Werner Lowin

Klar vor Augen habe man, dass Ende Juni die Endlagerkommission ihren Bericht vorlegen werde und man gehe davon aus, dass die Suchkriterien so zugeschnitten würden, dass es nicht zum „Befreiungsschlag“ komme. Gorleben bliebe im Spiel, mutmaßte Donat und Ehmke sekundierte:

„Die Fäden haben wir derzeit nicht in der Hand, sie werden in Berlin gesponnen, aber wir haben den Faden nicht verloren und werden uns weiter zu Wort melden, kritisch auf die Ergebnisse und Verabredungen der Endlagerkommission schauen. Wir lassen uns schon lange nicht mehr in die Ecke derjenigen, die sich allein aus regionaler Betroffenheit engagieren. Im Gegenteil, das Interesse an der Frage, wie die Gesellschaft mit dem Atommüll umgeht, wächst, wenn es eine regionale Zuspitzung erfährt. Wer, wenn nicht wir mit Gorleben als bisher einzigem benannten Endlagerstandort für hoch radioaktiven Abfälle neben dem Schacht Konrad für die schwach- und mittelaktiven Abfälle, soll sich denn derzeit engagieren?“

Martin Donat prophezeite, die Bundespolitik wolle vermeiden, dass die Atommülllagerung Wahlkampfthema wird, das sei einer der Gründe, warum die Kommissionsarbeit beendet werden soll, obwohl immer neue Fragen aufbrächen:

„Die Expertokratie der 70er Jahre wird fortgesetzt. Ein transparentes, faires Suchverfahren sieht anders aus.“

Im Anschluss an die kurze Kundgebung umrundeten die Atomkraftgegner_innen – ganz im Gegensatz zur Tradition – das Gelände der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) mit dem Fass- und Castorlager und der Pilot-Konditionierungsanlage (PKA), um die gegenwärtigen Baumaßnahmen auf dem Gelände in Augenschein zu nehmen. Vermutlich handele es sich um die Bereitstellung von Lagerflächen für die Einhausung des Castorlagers: Eine zusätzlich Mauer soll Schutz bieten gegen terroristische Angriffe.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

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  • Alles falsch gemacht! Eine kritische Rückschau über die Fehler, die in Gorleben gemacht wurden und dann der Blick nach vorn, die Folgen für die Endlagersuche in Deutschland – Tagesseminar 23. Januar 2016 im Kraftwerk Lüchow
  • EILMELDUNG … eine Sensationsmeldung zum Jahresbeginn lesen Sie hier 

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