Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

"Unruhetag" – Protest gegen "Gorleben Plus" – Polizeidirektion Lüneburg verbietet Demonstrationen ab 27. November

Aus Protest gegen den drohenden Castor-Transport Ende November gingen am Samstag mehr als 500 Menschen im Wendland auf die Straße, Bauern blockierten immer wieder mit Traktoren Straßenkreuzungen.

In Lübbow hatte die Bürgerinitiative Umweltweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) eine Dauerkundgebung angemeldet mit Infomaterial, Kaffee und Kuchen,  unterstützt von der Sambagruppe Xamba. 12 spontane Kundgebungen gab es im Wendland, unter anderem in Bergen, in Trebel und im Dannenberger Raum. Großen Zulauf fanden zwei Blockadepunkte: Küsten und die Kreuzung der B 191 in Prisser.  Rund 70 mit Anti-Atom- Fahnen geschmückte Traktoren sorgten an verschiedenen Orten, zuletzt am späten Nachmittag in Pudripp, zu einem Stop-an-Go auf den Bundesstraßen an neuralgischen Punkten wie dem Lüchower Kreisel oder einer stundenlangen Blockade in Prisser auf der B 191. Auch in Uelzen wurde gegen den Castor-Transport demonstriert.

Der „Unruhetag“ mit Kaffeetafeln, Straßenmusik, rollenden  und stehenden Traktoren, heißer Suppe wurde von auch von heißen Diskussionen um die Ankündigung des Bundesumweltministers Norbert Röttgen (CDU) geprägt, nach 35 Jahren Fixierung auf Gorleben nun auf „Gorleben Plus“ – eine erweitere Endlagersuche mit dem weitgehend ausgebauten Gorleben in der Hinterhand – umzuschalten.

„In Gorleben wird seit 1986 ein Bergwerk aufgefahren und Röttgen lässt weiter bauen, niemand glaubt hier, dass es in der Endlagersuche angesichts der Fakten, die hier weiter geschaffen werden, eine ehrliche Wende gibt“, bringt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke die Kritik auf den Punkt.

Solange es keinen Baustopp in Gorleben und eine Absage des Castors gibt, werde der Protest im November ein nächstes Ausrufezeiten setzen, endlich Gorleben zu streichen und die Atommülldebatte wirklich bei Null zu beginnen, so Ehmke.

Unterdessen hat die Polizeidirektion Lüneburg mit einer Allgemeinverfügung alle Aufzüge und Kundgebungen ab 26. November Null Uhr an der Bahnstrecke Lüneburg-Dannenberg und auf den möglichen Straßen nach Gorleben untersagt. Das werfe Fragen auf: der Castor-Konvoi mit 11 Behältern soll am 24. November in Valognes/Frankreich starten, von der Allgemeinverfügung ist die Großdemonstration am 26. November in Dannenberg nicht berührt.

  • „Wo wird also der Strahlenzug zwischengeparkt?“, fragt die BI.

Wie immer nehme die Polizei das Geschehen in die Hand und die Politik kneife, kritisiert die BI-Vorsitzende Kerstin Rudek: „Die Menschen aber kneifen nicht und werden sich das Demonstrieren auch während des Transportgeschehens nicht verbieten lassen, eine solche Ordnungswidrigkeit ist vergleichbar mit Falschparken.“

 

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
Kerstin Rudek 0160 159 24 73

KONTAKT

Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

Presse