Lesung: „Politische Geborgenheit: Vor*ankommen in Sozialen Bewegungen“
Geborgenheit wird oft im Privaten verortet: In Wohn- und Kinderzimmern, im Mutterleib, im Schneckenhaus. Doch was wäre, wenn sie viel politischer ist, als wir denken? Clara Tempel ist im Wendland aufgewachsen und lebt mittlerweile in Flensburg. Sie stellt am 16. November im Kulturverein Platenlaase ihr Buch vor. - mehr hier
Endlagersuche: Wendland weiter dabei
Die BGE präsentiert den neuen Arbeitsstand: Das Wendland ist bei der Endlagersuche noch mit großen, grauen Flächen dabei. „Wir hatten die Hoffnung, dass unsere fachlichen Hinweise – Anfragen, Hinweise auf wissenschaftliche Aufsätze und Forschungsergebnisse – zu den Tongebieten und den Auswirkungen kommender Kaltzeiten auf den Untergrund Berücksichtigung finden", so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. - mehr hier
Fundstücke des Monats
"Voraussichtlich können fünf der insgesamt zwölf an deutschen Reaktorstandorten geplanten Zwischenlager für hochradioaktive Brennelemente nicht wie vorgesehen errichtet werden. Nach den Terrorattacken in den USA hält das für die Genehmigung der atomaren Lagerhallen zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter die beantragten Decken- und Wandstärken (0,55 bis 0,85 Meter) nicht mehr für ausreichend. (mehr …)
Interview mit Radio Lora 92,4
Der Münchner Lokalradiosender Lora 92,4 hat BI-Vorständler Peter Widmayer in einem Telefoninterview zu den Themen Zwischenlagerkonzept, Gorleben, den Kosten der Atomkraft, zu Transmutation und mangelnde Öffentlichkeitsbeteiligung befragt. Das 12 min lange Interview erschien am Freitag im "LORA-Magazin" und ist hier nachzuhören (Start bei Minute 27:09):
Flugverbot über Gorleben, Ahaus & Lubmin kommt!
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) begrüßt die Entscheidung der Deutschen Flugsicherung. Immer wieder war Gorleben sogar Ziel- und Wendemarke für Flüge der Luftwaffe. Die BI fordert, dass es in der Auseinandersetzung um die verlängerte Zwischenlagerung auch um einen möglichen Flugzeugabsturz und gezielte Terrorschläge gehen muss. - mehr hier
Sarkozy & Gaddafi & AKW. Bombenschlager & Atom-Export
Manchmal gibt es Anlässe, sich an sehr lang zurückliegende Arbeit zu erinnern. Der Gefängnisaufenthalt des ehemaligen französischen Präsidenten Sarkozy ist so ein Anlass, auch wenn er gegen Auflagen schon noch drei Wochen wieder frei ist. Im Jahr 2007 hatte Herr Sarkozy illegale Gelder aus Libyen angenommen, um seinen Wahlkampf zu finanzieren. Im Gegenzug versprach er politische Gegenleistungen und den Export von AKW. (mehr …)
Beteiligungssimulation
Die Gorleben-Betreiberin BGZ lud für Dienstag, den 4. November, um 18 Uhr im Verdo in Hitzacker zu einer Info-Veranstaltung ein. „Zuhören, fragen, mitreden – Start der Bürgerbeteiligung zur verlängerten Zwischenlagerung“ lautete der Titel.
Die 113 Castorbehälter im Zwischenlager Gorleben werden für vermutlich weitere 100 Jahre oberirdisch gelagert werden müssen. Vor kurzem präsentierte die Genehmigungsbehörde BASE ein Dialogkonzept zur verlängerten Zwischenlagerung. Auch hier war in Verbindung mit reinen Infoveranstaltungen von „Beteiligung“ die Rede. (mehr …)
Atompoker mit Russland – Ein brisantes Hörfeature
Die Firma ANF im niedersächsischen Lingen produziert Brennelemente für Atomkraftwerke in Westeuropa – beliefert mit russischem Uran. Jetzt soll eine direkte Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Rosatom auf den Weg gebracht werden.
Das russische Uran wird über den Rotterdamer Hafen bis zur Brennelemente-Fabrik ins Emsland transportiert – ganz legal, denn Sanktionen für Uran hat die EU bisher nicht beschlossen. Trotz des Krieges in der Ukraine steigen die Mengen. ANF ist eine Tochter des französischen Atomenergiekonzerns Framatome, weltweit einer der größten im Nukleargeschäft. Um zukünftig auch osteuropäische Reaktoren beliefern zu können, will Framatome mit Rosatom kooperieren. (mehr …)
Protest vorm Zwischenlager Gorleben
Rund 80 Menschen, umrahmt von zwei Traktoren, fanden sich heute vor den Toren des Zwischenlagers Gorleben zur Kundgebung ein, zu der die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) und die Bäuerliche Notgemeinschaft aufgerufen hatten.
Die Empörung sei groß, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, dass zwei Tage später in Salzgitter, dem Sitz des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), fernab vom Ort des Geschehens in einem kleinen Kreis über die Pläne, die Zwischenlagerung in Gorleben zu verlängern, debattiert würde. (mehr …)
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PRESSEMITTEILUNGEN
Endlagersuche: BI fordert mehr Transparenz
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) muss die Kriterien und Geodaten offenlegen, die zur Ausgrenzung von Teilgebieten bei der Endlagersuche führen. Das fordert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) mit Nachdruck. „Ohne Transparenz verspielt man Vertrauen“, begründet BI-Sprecher Wolfgang Ehmke diese Forderung.
Erneut Vorfälle in Belgien: Drohnen über Flughafen und jetzt auch über einem Atomkraftwerk
In Belgien hat es erneut Vorfälle mit Drohnen unbekannter Herkunft gegeben. Es gab Sichtungen über dem Flughafen Lüttich sowie dem AKW Doel in der Nähe von Antwerpen, berichtet die Tagesschau. Über dem AKW wurden demnach drei Drohnen gesichtet. Zuletzt hatten Drohnen über den Flughäfen Hannover und Bremen für die Sperrung des Luftverkehrs gesorgt. „Wir möchten…
Dialogversuch zur verlängerten Zwischenlagerung: Noch keine Verständigung möglich
Auf Augenhöhe wollte die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) am Dienstagabend in Hitzacker die interessierte Öffentlichkeit in ihrer Dialog- und Informationsveranstaltung zur verlängerten Zwischenlagerung abholen und beteiligen, so äußerte sich die BGZ im Vorfeld der Veranstaltung. 2034 läuft die Genehmigung des Zwischenlagers in Gorleben bekanntlich aus, die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hat mit Blick auf…
TERMINE & AKTIONEN
| Mo. 10. - Fr. 14.11.2025 | online Anmeldung/Übersicht https://www.base.bund.de/shareddocs/termine/de/2025/111014-forumstage.html | Forumstage zur Endlagersuche, Planungsteam Forum Endlagersuche |
| So. 16.11.2025 13 Uhr | Gorleben, Treffpunkt: Atomanlagen Undine von Blottnitz Hütte gegenüber dem Belugaschiff | Sonntagsspaziergang rund um das Gelände des ehemaligen Endlagerbergwerks, findet seit dem 25.10.2009 ohne Unterbrechung statt, solange bis das Bergwerk wieder verfüllt ist |
| So. 16.11.2025 14 Uhr | Gorleben, Treffpunkt: Atomanlagen an den Kreuzen Mastenweg | „Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet." |
| So. 16.11.2025 18 Uhr | Kulturverein Platenlaase | Lesung von Clara Tempel: "Politische Geborgenheit: Vor*ankommen in Sozialen Bewegungen" |
GORLEBEN RUNDSCHAU
Beteiligung nach Gutdünken?
Haben Sie eigentlich schon darüber nachgedacht, wen Sie in den Rat der Regionen schicken wollen? Oder rechnen Sie sogar damit, dass Sie eine Regionalkonferenz bilden müssen?
Sie wissen nicht, wovon ich rede? Uuups. Das wäre vielleicht tatsächlich etwas ungünstig. Denn schon in zwei Jahren wird sich entscheiden, welche Standortregionen für die übertägige Erkundung die Bundesgesellschaft für Endlagerung aus den bisherigen Teilgebieten, die günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle erwarten ließen, an das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung übermitteln wird. Nach einer Prüfung durch das Bundesamt und der Einbeziehung des Bundestages werden diese Standortregionen darauf durch Bundesgesetz bestimmt.
Schon mit dem Vorschlag der zur übertägigen Erkundung vorgesehenen Standortregionen muss aber die im Standortauswahlgesetz in § 10 vorgesehene Beteiligung umgesetzt werden und wird das Bundesamt in jeder dieser Regionen eine Regionalkonferenz einrichten, die unter anderem Gelegenheit zu Stellungnahmen erhalten soll. Wenn man den Aufgabenkatalog dieser (ehrenamtlichen!) Konferenzen durchliest, erkennt man unschwer, dass es sich um einen anspruchsvollen Auftrag handelt. Und für ihre vermutlich bedeutsamste Aufgabe, nämlich gegebenenfalls einen qualifizierten Nachprüfauftrag für den Standortvorschlag zu stellen, werden der Konferenz gerade einmal sechs Monate eingeräumt.
Aber auch wenn aus unseren (vier!) Teilgebieten kein Vorschlag zur obertägigen Erkundung gemacht werden sollte, ist das Wendland in jedem Fall beteiligt. In der Fachkonferenz Rat der Regionen, nämlich, in der auch Vertreterinnen der Zwischenlagerstandorte mitmachen sollen, und die neben allgemeiner Prozessbegleitung auch „Hilfestellung beim Ausgleich widerstreitender Interessen“ leisten sollen. Eigentlich ja eine kluge Idee. Sie hätte von uns sein können.
Aber etwas stößt uns dann doch sauer auf. Schon wieder sollen wir uns ehrenamtlich engagieren, um den Dreck der Atomindustrie aufzuräumen. Dieses Mal sogar gesetzlich vorgesehen. Aber dort, wo wir seit Jahren lautstark die Beteiligung der Betroffenen einfordern, bei der auf ein Jahrhundert ausgeweiteten Zwischenlagerung nämlich, da stoßen wir bislang (noch) auf taube Ohren. Die Verantwortlichen ruhen sich auf fehlenden gesetzlichen Regelungen aus, die wir aber im Falle der Endlagerung auch erst in Jahrzehnten erkämpfen mussten.
Es bleibt zu hoffen, dass das Bundesumweltministerium unsere Mahnungen erhört, und mindestens weiter reichende Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfungen zur Neugenehmigung der Zwischenlagerung schafft. Es wäre möglich, dass wir sonst doch mal wieder laut werden und spätestens im Rat der Regionen auf den Tisch hauen müssen…
Martin Donat,
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.