Belém – etwas Hoffnung im Desaster

Indigene Frauen aus aller Welt treffen und vernetzen sich. Sie sind die Schützerinnen des Waldes und der verbleibenden Biodiversität, die nach UN-Angaben zu 80 Prozent auf indigenen Territorien liegt. Sie stärken sich und ihren Einfluss und entwickeln Lösungen für die ökologischen Krisen, von denen sie ganz besonders betroffen sind.

Sie sind ein Beispiel von Hoffnung auf der Weltklimakonferenz, der COP30, die im November im brasilianischen Belém stattfand. So konnten Indigene sich und ihre Anliegen sichtbar machen und einige Zusagen zum Schutz des Regenwaldes erwirken.

Insgesamt ist die Bilanz der offiziellen Konferenz aber ein Desaster. (mehr …)

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Zwischenlager: Mehr Geld – weniger Sicherheit

Anti-Atomkraft-Initiativen in Ahaus und Gorleben sind empört: Kurz vor dem Beginn der Castor-Lawine nach Ahaus ist nun bekannt geworden, dass die beiden Kommunen mit den ältesten Atommüll-Zwischenlagern ab 2026 höhere Ausgleichszahlungen erhalten sollen. "Das Vorgehen von Jens Spahn erinnert an die dunkelsten Zeiten der Gorleben-Geschichte", so die BI - hier die ganze PM lesen.

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Endlagersuche: Wendland weiter dabei

Die BGE präsentiert den neuen Arbeitsstand: Das Wendland ist bei der Endlagersuche noch mit großen, grauen Flächen dabei. „Wir hatten die Hoffnung, dass unsere fachlichen Hinweise – Anfragen, Hinweise auf wissenschaftliche Aufsätze und Forschungsergebnisse – zu den Tongebieten und den Auswirkungen kommender Kaltzeiten auf den Untergrund Berücksichtigung finden", so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. - mehr hier

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Fundstücke des Monats

"Voraussichtlich können fünf der insgesamt zwölf an deutschen Reaktorstandorten geplanten Zwischenlager für hochradioaktive Brennelemente nicht wie vorgesehen errichtet werden. Nach den Terrorattacken in den USA hält das für die Genehmigung der atomaren Lagerhallen zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter die beantragten Decken- und Wandstärken (0,55 bis 0,85 Meter) nicht mehr für ausreichend. (mehr …)

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Interview mit Radio Lora 92,4

Der Münchner Lokalradiosender Lora 92,4 hat BI-Vorständler Peter Widmayer in einem Telefoninterview zu den Themen Zwischenlagerkonzept, Gorleben, den Kosten der Atomkraft, zu Transmutation und mangelnde Öffentlichkeitsbeteiligung befragt. Das 12 min lange Interview erschien am Freitag im "LORA-Magazin" und ist hier nachzuhören (Start bei Minute 27:09):

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Flugverbot über Gorleben, Ahaus & Lubmin kommt!

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) begrüßt die Entscheidung der Deutschen Flugsicherung. Immer wieder war Gorleben sogar Ziel- und Wendemarke für Flüge der Luftwaffe. Die BI fordert, dass es in der Auseinandersetzung um die verlängerte Zwischenlagerung auch um einen möglichen Flugzeugabsturz und gezielte Terrorschläge gehen muss. - mehr hier

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Beteiligungssimulation

Die Gorleben-Betreiberin BGZ lud für Dienstag, den 4. November, um 18 Uhr im Verdo in Hitzacker zu einer Info-Veranstaltung ein. „Zuhören, fragen, mitreden – Start der Bürgerbeteiligung zur verlängerten Zwischenlagerung“ lautete der Titel.

Die 113 Castorbehälter im Zwischenlager Gorleben werden für vermutlich weitere 100 Jahre oberirdisch gelagert werden müssen. Vor kurzem präsentierte die Genehmigungsbehörde BASE ein Dialogkonzept zur verlängerten Zwischenlagerung. Auch hier war in Verbindung mit reinen Infoveranstaltungen von „Beteiligung“ die Rede. (mehr …)

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Atompoker mit Russland – Ein brisantes Hörfeature

Die Firma ANF im niedersächsischen Lingen produziert Brennelemente für Atomkraftwerke in Westeuropa – beliefert mit russischem Uran. Jetzt soll eine direkte Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Rosatom auf den Weg gebracht werden. (mehr …)

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Protest vorm Zwischenlager Gorleben

Rund 80 Menschen, umrahmt von zwei Traktoren, fanden sich heute vor den Toren des Zwischenlagers Gorleben zur Kundgebung ein, zu der die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) und die Bäuerliche Notgemeinschaft aufgerufen hatten.

Die Empörung sei groß, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, dass zwei Tage später in Salzgitter, dem Sitz des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), fernab vom Ort des Geschehens in einem kleinen Kreis über die Pläne, die Zwischenlagerung in Gorleben zu verlängern, debattiert würde. (mehr …)

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PRESSEMITTEILUNGEN

Das Bundesumweltministerium will die Endlagersuche optimieren – BI befürchtet Abstriche beim wissenschaftsbasierten Verfahren und sieht Wende um 180 Grad

25. November 2025

Was wird aus dem Grundsatz „Sorgfalt vor Eile“, was wird aus der Beteiligung der Zivilgesellschaft bei der Endlagersuche und gibt es Abstriche beim vergleichenden wissenschaftsbasierten Suchverfahren der BGE? Mit Spannung wurde auf dem 4. Endlagerforum, das am Wochenende in Hannover ausgerichtet wurde, der Vorschlag zur „Optimierung und Beschleunigung“ bei der Endlagersuche aus dem Bundesumweltministeriums erwartet.

Zwischenlager Ahaus und Gorleben – Geld statt Sicherheit? Ein Nachtrag

24. November 2025

Der CDU/CSU Fraktionsvorsitzende und Ahauser Bundestagsabgeordneter Jens Spahn hat bei den Verhandlungen zum Staatshaushalt durchsetzen können, dass die beiden Kommunen mit den ältesten Atommüll-Zwischenlagern ab 2026 höhere Ausgleichszahlungen erhalten. Ahaus und Gorleben bekommen dann laut Münsterland Zeitung jährlich zwei Millionen von der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ). (siehe Update!) „Statt Geld in die notwendige robuste…

Mehr Geld – weniger Sicherheit: „BIs in Ahaus & Gorleben lassen sich nicht für dumm verkaufen“

24. November 2025

Anti-Atomkraft-Initiativen in Ahaus und Gorleben sind empört. Grund dafür ist, dass der Ahauser Bundesabgeordnete Jens Spahn (CDU) bei den Verhandlungen zum Staatshaushalt durchsetzen konnte, dass die beiden Kommunen mit den ältesten Atommüll-Zwischenlagern ab 2026 höhere Ausgleichszahlungen erhalten. Ahaus und Gorleben bekommen dann laut Münsterland Zeitung jährlich zwei Millionen von der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ).

TERMINE & AKTIONEN

So. 30.11.2025
13 Uhr
Gorleben,
Treffpunkt:
Atomanlagen
Undine von Blottnitz Hütte gegenüber dem
Belugaschiff
Sonntagsspaziergang rund um das Gelände des ehemaligen Endlagerbergwerks, findet seit dem 25.10.2009 ohne Unterbrechung statt, solange bis das Bergwerk wieder verfüllt ist
So. 30.11.2025
14 Uhr
Gorleben,
Treffpunkt:
Atomanlagen
an den Kreuzen
Mastenweg
„Gorlebener Gebet“ - jeden Sonntag um 14.00 Uhr versammeln sich Menschen im Wald von Gorleben unter Kreuzen zu einer etwa halbstündigen Andacht. Motto: "Bleibet hier – wachet und betet."
So. 14.12.2025
14 Uhr
Ahaus,
Tor vorm Zwischenlager
Adventlicher Protest gegen die unsinnigen Castortransporte von Jülich nach Ahaus
Do. 01.01.2026
14 Uhr
Gorleben,
Atomanlagen
Treffpunkt Beluga-Dreieck
Neujahrstreffen der BI Umweltschutz
Umtrunk und Ausblick ins Neue Widerstandsjahr

GORLEBEN RUNDSCHAU

Beteiligung nach Gutdünken?

Haben Sie eigentlich schon darüber nachgedacht, wen Sie in den Rat der Regionen schicken wollen? Oder rechnen Sie sogar damit, dass Sie eine Regionalkonferenz bilden müssen?

Sie wissen nicht, wovon ich rede? Uuups. Das wäre vielleicht tatsächlich etwas ungünstig. Denn schon in zwei Jahren wird sich entscheiden, welche Standortregionen für die übertägige Erkundung die Bundesgesellschaft für Endlagerung aus den bisherigen Teilgebieten, die günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle erwarten ließen, an das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung übermitteln wird. Nach einer Prüfung durch das Bundesamt und der Einbeziehung des Bundestages werden diese Standortregionen darauf durch Bundesgesetz bestimmt.

Schon mit dem Vorschlag der zur übertägigen Erkundung vorgesehenen Standortregionen muss aber die im Standortauswahlgesetz in § 10 vorgesehene Beteiligung umgesetzt werden und wird das Bundesamt in jeder dieser Regionen eine Regionalkonferenz einrichten, die unter anderem Gelegenheit zu Stellungnahmen erhalten soll. Wenn man den Aufgabenkatalog dieser (ehrenamtlichen!) Konferenzen durchliest, erkennt man unschwer, dass es sich um einen anspruchsvollen Auftrag handelt. Und für ihre vermutlich bedeutsamste Aufgabe, nämlich gegebenenfalls einen qualifizierten Nachprüfauftrag für den Standortvorschlag zu stellen, werden der Konferenz gerade einmal sechs Monate eingeräumt.

Aber auch wenn aus unseren (vier!) Teilgebieten kein Vorschlag zur obertägigen Erkundung gemacht werden sollte, ist das Wendland in jedem Fall beteiligt. In der Fachkonferenz Rat der Regionen, nämlich, in der auch Vertreterinnen der Zwischenlagerstandorte mitmachen sollen, und die neben allgemeiner Prozessbegleitung auch „Hilfestellung beim Ausgleich widerstreitender Interessen“ leisten sollen. Eigentlich ja eine kluge Idee. Sie hätte von uns sein können.

Aber etwas stößt uns dann doch sauer auf. Schon wieder sollen wir uns ehrenamtlich engagieren, um den Dreck der Atomindustrie aufzuräumen. Dieses Mal sogar gesetzlich vorgesehen. Aber dort, wo wir seit Jahren lautstark die Beteiligung der Betroffenen einfordern, bei der auf ein Jahrhundert ausgeweiteten Zwischenlagerung nämlich, da stoßen wir bislang (noch) auf taube Ohren. Die Verantwortlichen ruhen sich auf fehlenden gesetzlichen Regelungen aus, die wir aber im Falle der Endlagerung auch erst in Jahrzehnten erkämpfen mussten.

Es bleibt zu hoffen, dass das Bundesumweltministerium unsere Mahnungen erhört, und mindestens weiter reichende Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfungen zur Neugenehmigung der Zwischenlagerung schafft. Es wäre möglich, dass wir sonst doch mal wieder laut werden und spätestens im Rat der Regionen auf den Tisch hauen müssen…

Martin Donat,
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.