„Uranium Mining: Tanzania faces the Devil ’s choice, experts warn“

„Uranium Mining: Tanzania faces the Devil ’s choice, experts warn“ titelt The Guardian an diesem Samstag. Der zweite Konferenztag beginnt mit einem Bericht von Andreas Nideker IPPNW Schweiz zur Marktsituation des Urans als Energiequelle und stellt unter anderem fest, dass die Produktionskosten für Uran momentan höher liegen als der Verkaufswert, und dass die Veränderung des Energiemarktes insgesamt eher dazu führt, dass die Energieversorgung durch Uran rückläufig ist.

Prof. Sebastian Pflugbeil erklärt die Geschichte der Wismut, der damals größten Uranmine der Welt in Ostdeutschland und warnt dringend davor, Uran zu fördern weil es nichtreparabele Schäden verursacht und Abbaugebiete nicht vollständig zu renaturieren sind. Er erklärt wie Areva, der Französische Staatskonzern von der Wismut gelernt hat und z.B. im Niger ein eigenes Krankenhaus an den Minen betreibt, so das Krankheiten der Minenarbeiter nicht unabhängig begutachtet werden.

David Fig, langjähriger Streiter gegen Uranminen und Kraftwerke in Afrika, unterstreicht die Wichtigkeit, die gesammte Nukleare Kette zu verstehen und verweist auch auf die Zeitspanne, die der Mensch auf der Erde ist im Vergleich mit der der strahlenden Hinterlassenschaften. 680 Jobs posaunt die Regierung Tanzanias würden geschaffen in der neuen Mine im Selou Game Reserve im Süden Tanzanias, während die etwa 9000 Menschen der 3 Dörfer in der Nähe ihre wirtschaftliche Grundlage, die Honigproduktion wohl verlieren werden. «Menschen auf lokaler Ebene müssen die Konzerne bestimmen, die Regierung sieht nur das Geld was angeblich reinkommt».

Amani Mustafa HakiMadini betont die Abhängikkeit der Regierung von den internationalen Konzernen und ihre dadurch entstehende Haltung zu Mining Aktivitäten. Sie unterdrücken systematisch die Stimmen der Bevölkerung, während die Konzerne einen grösser werdenden Teil ihres Gewinns für Sicherheit ausgeben. Mining steht immer gegen andere Aktivitäten, wie etwa Landwirtschaft und führt immer auch zur Vertreibung von Menschen.

Lebenserwartung für Tanzania 56 Jahre in Minengebieten 40Jahre. Er plädiert unbedingt dafür die Menschen zur richtigen Zeit miteinzubeziehen und stellt noch mal die Schwäche der Regulierungsbehörden dar; und stellt die Frage wie man denn mit Uranminen Geld verdienen soll, wenn es schon mit den vorhandenen Goldminen nicht gklappt hat. Anthony Lyamunda berichtet über unseren Besuch in Bahi und die Erfahrung mit der Polizei. Er stellt uns verschiedene lokale Sprecher vor: der District Counceller von Bahi sieht die Ressourcen im Besitz der Menschen von Bahi und nicht wie im Gesetz geschrieben im Besitz der Regierung: „We really have to organize ourselves to see how we can help the People that are affected by mining activities“.

Ein ehemaliger Minenarbeiter dankt dem Weissen mit den langen Haaren (Günter Wippel) für die vielen und guten Informationen und will auf jeden Fall seinen MP damit versorgen, damit der bei diesem Spiel nicht mehr mitmacht. «Let’s collect hands to fight, no political games anymor ». Anthony stellt nochmal fest das Tanzania den EinwohnerInnen gehört und nicht nur der Regierung und plädiert für eine nachhaltige Ökonomie in Bahi. «We never had much benefit from international investment, let´s wait until we have our own experts and then decide as Tanzanians».

Danach wird noch ein gemeinsames Statement verabschiedet und der Kongress offiziell beendet.