WIE ALLES ANFING

Im Februar 1977 hatte der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) Gorleben als Standort für ein Nukleares Entsorgungszentrum (NEZ) ausgewählt. Gesucht wurde ein Areal von 12 Quadratkilometern. Nach massenhaftem Protest gegen die Pläne, im nordöstlichen Teil Niedersachsens, der damals wie eine Halbinsel in die DDR hineinragte, eine Wiederaufarbeitungsanlage (WAA), eine Brennelementefabrik wie auch ober- und unterirdische Atommülldeponien zu errichten, revidierte der CDU-Politiker zwei Jahre später sein Angebot an das Kabinett Helmut Schmidt (SPD). Eine WAA sei technisch zwar machbar, politisch aber nicht durchsetzbar.

Am 4. Juli 1979 sagte Ernst-Albrecht in der Energiedebatte vor dem Deutschen Bundestag, die niedersächsische Landesregierung sei nicht bereit, “auf verängstigte Menschen zu schießen”, damit die Anlage gebaut werden könne, die zwar wünschenswert, aber im Augenblick nicht notwendig sei. (Quelle: Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 5.7.1979).

Er hielt allerdings an dem Plan fest, das Tiefbohrprogramm zur Erkundung des Salzstocks durchzuführen. Hydrogeologische Untersuchungen begannen im April 1979, das Tiefbohrprogramm im Januar 1980, es wurde nur kurz unterbrochen durch die Besetzung der Tiefbohrstelle 1004 im Juni 1980.

UNSER WIDERSTAND

Seit mehr als 40 Jahren währt unser Widerstand gegen die Atomanlagen in Gorleben. Erst war es die Idee eines „Nuklearen Entsorgungszentrums“, es folgten Tiefbohrungen gegen die wir uns wehrten. Dann rollten immer wieder Atommülltransporte, zehntausende Menschen stellten sich gemeinsam mit uns quer. Gorleben war ein dicker, schwarzer Fleck auf der „weissen Landkarte“ für die bundesweite Suche nach einem Endlagerstandort… Am 28. September 2020 flog der Salzstock Gorleben-Rambow schon im ersten Verfahrensschritt bei der neugestarten Endlagersuche wissenschaftsbasiert heraus.

Der Widerstand gegen Gorleben ist ein Gesamtkunstwerk.

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