PKA endlich stilllegen!

Die PKA ist veraltet und soll abgerissen werden. Die reinen Baukosten betrugen 400 Mio. Euro, die jährlichen Unterhaltungskosten liegen laut Betreiberfirma bei etwa fünf Millionen Euro (Wartung, atomrechtliche Prüfungen und Gutachter). Hier wird wirklich Geld verbrannt, weil die PKA atomrechtlich genehmigt ist, bedarf es der Wartung und atomrechtlicher Überprüfungen, für nichts und wieder nichts, weil die BGZ selbst erklärt hat, dass sie die PKA abreißen möchte. Einst spielte die PKA für nukleare Infrastruktur in Gorleben eine gewichtige Rolle. Sie fungierte als Bindeglied zwischen Zwischen- und Endlagerung: Brennelemente aus den Castorbehältern sollten zerschnitten und für die Endlagerung in Pollux-Behälter umverpackt werden. Die PKA wurde zu hastig errichtet, denn bis 1999 sollte ursprünglich das Endlagerbergwerk Gorleben den Betrieb aufnehmen. Doch das kam bekanntlich ganz anders.

Die PKA war hauptsächlich dafür ausgelegt und gebaut worden, um am Standort Gorleben Brennelemente kleine IIa Castoren oder NT11 Behältern (5 bzw. 7 BE) in große Behälter zur weiteren Zwischenlagerung umzuladen und um Brennelemente aus Transport- und Lagerbehältern (CASTOR oder andere) zu entnehmen, diese in sogenannte Pollux-Behälter umzuladen. Dafür müssten auch Brennstäbe zersägt, zerkleinert und umgepackt (=konditioniert) werden, und zwar für die Endlagerung im Salzstock Gorleben.

Diese Anlage wäre das Gelenkstück zwischen Castor-Halle und einer möglichen Endlagerung im Salzstock Gorleben gewesen. Der Zweck hat sich am Standort erledigt, weil Gorleben im Endlagersuchverfahren im Herbst 2020 herausfiel. Die Anlage musste auch nie für die Reparatur von Behältern genutzt werden und ist unkontaminiert, also leicht abzureißen. Allerdings steckt dort die Sicherheitswarte für das Zwischenlager drin. Die muss nun neu gebaut werden und die PKA wird als eine markante Investitionsruine wie der Schnelle Brüter Kalkar - heute ein Vergnügungspark - und das Endlagerbergwerk Gorleben in unserem Gedächtnis bleiben.

Allerdings ist die PKA auch für Reparaturzwecke genehmigt. Die BGZ geht davon aus, dass etwaige Reparaturen im Deckelbereich von Castoren auch in der Castorhalle vorgenommen werden können und ggfs. - wenn es um den Primärdeckel ginge - auch eine mobile "Heiße Zelle" eingesetzt werden könne - wie an allen anderen Zwischenlagerstandorten auch.

Das 2013 verabschiedete Standortauswahlgesetz (StandAG) sieht hingegen ein völlig neues Suchverfahren vor, in dem

  • das Wirtsgestein,
  • der Standort
  • und die Einlagerungsbedingungen (rückholbar oder nicht etc.)

bisher noch gar nicht feststehen, so dass die PKA in ihrer jetzigen Bauart

  • an dem Standort Gorleben überhaupt keinen Sinn mehr macht,
  • die Endlagerungsbedingungen für den später ausgewählten Standort (Salz, Ton, Kristallin) zu ganz anderen Einlagerungstechnologien und Ausgestaltungen der Abfallgebinde führen können.
  • die Anlage entspricht zudem nicht mehr Stand von Wissenschaft und Technik.

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