„Everything stops with mining“

Vor etwa 40 Jahren hat der französische Atomkonzern Cogéma – heute AREVA – Uran-, Kupfer- und Bauxitvorkommen in Falea entdeckt. Die Gemeinde Falea als Teil des westafrikanischen Wasserschlosses mit reichhaltiger Flora und Fauna liegt im Westen Malis. Die malische Regierung will aus den vorhandenen Bodenschätzen Kapital schlagen und hat der kanadischen Firma Rockgate Capital Corp die Erkundungsrechte im Hinblick auf den Abbau dieser Rohstoffe bewilligt.

Günter Hermeyer und Anthony Lyamunda; Foto: publixviewing

Günter Hermeyer und Anthony Lyamunda; Foto: publixviewing

Wie sich die Menschen in dieser dünn besiedelten, agrarisch geprägten Region gegen den drohenden Uranabbau mit den verheerenden Folgen für Menschen und die Natur zur Wehr setzen, weiß Nouhoum Keita zu berichten. Nachdem im Europäischen Parlament eine eindrucksvolle Ausstellung über Falea zu sehen war, kontaktierte Keita Parteien, Organisationen und Umweltverbände, um die internationale Unterstützung für seine Organisation ARACF (Verein der Ehemaligen und Freunde der Gemeinde Falea) aufzubauen. Dabei führte ihn seine 14 tägige Europareise jetzt auch ins Wendland. Gastgeber war Günter Hermeyer von der Bürgerinitiative Umweltschutz (BI), der sich seit Jahren gegen den Uranabbau in Afrika engagiert.

Für die Atomindustrie beginnt alles mit dem Abbau von Uran.

„Für uns endet alles mit dem Uranabbau“, sagt der engagierte Journalist, dessen Wurzeln selbst in Falea liegen.

Auf den Schautafeln des Beluga-Denkmals, einem Muss beim Rundgang an den Gorlebener Atomlagen, wird dieser tödliche Kreislauf aufgezeichnet: Die Schautafeln informieren über den Uranabbau, AKW-Betrieb, Wiederaufarbeitungsanlagen und Atommüllberge.

Wie sich am Ende die Bevölkerung in Falea zur Wehr setzen kann, weiß Nouhoum Keita nicht vorherzusagen. Sein Interesse richtet sich unter anderem auf europäische Standards bei der Exploration von Uranvorkommen und mögliche Klagen von Kommunen gegen derartige Projekte.

Für die Bürgerinitiative, die enge Kontakte zu japanischen Atomkraftgegnern und den afrikanischen Gegnern des Uranabbaus hält, ist jede internationale Begegnung und Vernetzung auch ein Blick über den Tellerrand, betont Hermeyer.  Hermeyer:

„Eine Möglichkeit, den Fokus auf den Uranabbau zu richten, der schließlich dem Betrieb der Atomkraftwerke und der Atommüllproblematik vorgelagert ist.“

2. Konferenz zu Uranabbau Umwelt und Gesundheit in Bahi/Dodoma und Dar Es Salaam / Tansania

Zwischen dem 01. und 06. Oktober 2013 fand eine Internationale Urankonferenz über Uranabbau in Tansania statt. Günter Hermeyer nahm als Vertreter für die BI Lüchow-Dannenberg daran teil. – Reisebericht lesen