77 77er seit 35 Jahren im Widerstand

Vor 35 Jahren wurde Gorleben als Standort für ein „Nukleares Entsorgungszentrum“ bestimmt – vor 35 Jahren gründete sich die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg als eingetragener Verein. Grund genug für ein Treffen der Gründungsmitglieder vor den Toren des Schwarzbaus in Gorleben.

Es sind heute noch 77 Mitglieder, die 1977 die BI gründeten und eigentlich alle weiterhin im Widerstand aktiv blieben. Marianne Fritzen als eine der bekanntesten sagte auf der Zufahrtsstraße erneut: „So lange ich lebe, werde ich gegen Gorleben kämpfen!“.

Horst Wiese, der damals als einer der ersten zur Veranstaltung von Ministerpräsident Albrecht in Trebel zog, brachte das 1977 entstandene Original der Wendlandfahne mit. BI-Pressesprecher Wolfgang Ehmke wies auf die damaligen Zusammenhänge zwischen der Wiederaufarbeitung und militärischer Nutzung hin: nicht nur um den notwendigen „Entsorgungsnachweis“ für den Betrieb der Reaktoren, auch um den Zugriff auf das waffenfähige Plutonium sei es damals in Gorleben schließlich gegangen. Man habe erfolgreich die geplante Wiederaufarbeitungsanlage, jene Plutoniumfabrik, verhindern können, den damals größten Industriekomplex Europas. Nun müsse der Rest, das verkorkste Endlagerprojekt Gorleben, endlich vom Tisch.

Gemeinsam mit 150 AtomkraftgegnerInnen zogen die Gründungsmitglieder nach einem Glas Sekt um das Bergwerk und trafen sich anschließend in Gedelitz, um bei Kaffee und Kuchen alte Geschichten auszutauschen.