Anti-Nuclear Forum in Österreich

Anlässlich des ersten europäischen Anti-Nuclear-Forums ANEF (Anti-Nuclear European Forum), das heute in Linz mit NGO-VertreterInnen aus Deutschland, Finnland , Frankreich, Niger, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Slowakei, Slowenien und Tschechien sowie zahlreichen PolitikerInnen stattfand, wurde eine Resolution zu den nachteiligen Auswirkungen der Kernenergie verabschiedet. Im Zentrum steht die Forderung nach der Einführung einer europaweiten Abgabe auf die in Kernkraftwerken produzierte elektrische Energie, welche für die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen zweckgewidmet werden soll.

„Durch die Einführung der Abgabe auf Atomstrom werden negative Lenkungseffekte zugunsten der Kernenergie, welche sich aus dem Handel mit Emissionszertifikaten ergeben, wieder ausgeglichen“, erklärt Radko Pavlovec, Anti-Atom-Beauftragter des Landes Oberösterreich. „Eine Renaissance dieser besonders gefährlichen Energieform unter dem Deckmantel des Klimaschutzes darf unter keinen Umständen akzeptiert werden“.

„In Aussicht der Weltklimakonferenz in Kopenhagen, wo manche Atomkraft den sauberen Entwicklungsmechanismen hinzufügen wollen, freuen wir uns, dass ANEF die weit verbreitete Behauptung ins Frage stellt, diese Energie wäre klimafreundlich. In Frankreich ist eine solche Debatte leider kaum denkbar“, erklärt Charlotte Mijeon von der Organisation „Sortie du nucleaire“.

„Die Atomindustrie ist niemals ohne Subventionen ausgekommen. Nun spielt sie die Klimakarte, sowohl um sich neue Subventionen zu erschließen als auch um mehr Akzeptanz zu gewinnen“, erklärt Regine Richter von der deutschen Umweltorganisation „Urgewald“. „Tatsächlich jedoch steht die Atomenergie dem nötigen Ausbau der Erneuerbaren und der besseren Energieeffizienz grundsätzlich im Weg und ist deshalb keine Lösung für den Klimaschutz.“

ANEF wurde als Kontrapunkt zum European Nuclear Energy Forum (ENEF) ins Leben gerufen, das entgegen seiner ursprünglichen Zielsetzung – Für und Wider der Kernenergienutzung offen zu diskutieren – zum Propaganda-Instrument der Atomlobby verkommen ist. ANEF soll in Zukunft jährlich stattfinden und sich auf die Diskussion der zahlreichen kritischen Aspekte der Atomkraft konzentrieren. Aus der Tätigkeit des Forums sollen Impulse für die europäische Energiepolitik entstehen, um die Bevorzugung der Kernenergie zu unterbinden und zukunftsfähigen Energieformen zum Durchbruch zu verhelfen.

Rückfragehinweis: Radko Pavlovec, Tel.: 0664 421 74 91

www.anef.info