29.07.09 – Münster
We are all in a yellow submarine… Wir sind an Bord, Mister X legt Platten auf und wir singen. Münster, wir kommen, wenn´s sein muss auch benommen. Die Tour macht Station auf dem Prinzipalmarkt.
Frau Merkel ist schon da und hat ihr Einkaufskörbchen mit Atommüll mitgebracht, Pinocchio, den wir mit seiner langen Nase und der Pro-Atom-Parodie schon von der Gorleben-Demo vom Herbst 2008 kennen, einige Ahauser, Münsteraner Fans, hey, richtig Öffentlichkeit, die Freundinnen und Freunde aus Münster und Umgebung rocken mit, Mister X kommt echt in Fahrt. Pinocchio von Siemens ruft „Polizei, verhaftet die Leute, Atomkraftgegner einsperren, machen unsere Bilanzen kaputt“.
Gerhard H. hat Fans im Münsterland, sie haben den Blog gelesen und wissen, er mag Schokolade, natürlich Fairetrade. Matthias vom Sofa, nicht Sitzsofa, Anti-Atom-Sofa Münster schreit dazwischen, wir müssen die Busse voll kriegen nach Berlin. Lieber wäre ihm noch, es gäbe einen Sonderzug. Alles wuselt herum braxel braxel.
Es gibt sogar ne Demo zur Bezirksregierung, 76 Meter weit, das ist ja gelacht, die Sonne lacht auch. Der Rat der Stadt ist aufgefordert, keine Urantransporte von/nach Gronau über Münster zuzulassen. Münster ist Drehscheibe für…Melani schickt mir ein Frau.“Fragen Sie den!“ Sie ist ja auch gegen das gefährliche Zeug, die Atomwirtschaft soll dafür bezahlen. „Aber wen soll ich wählen? Die Merkel wähle ich, die weiß doch gar niX von der Gefahr und die Politiker sollte man einsperren, solange, bis die sich geeinigt haben, wohin mit dem Müll, die Harz IV Empfänger auch“. Zum Glück steht Harry Seemann neben unserem Stand und belehrt sie, er hat eine Umschulung gemacht als chemisch-technischer Assistent, arbeitslos, Hartz IV, jetzt selbst ernannter Oberbürgermeisterkandidat (http://www.harry-seemann.de)
… also Münster ist Drehscheibe für die Uranhexafluoridzüge nach Hengelo/Rotterdam zur Verschiffung nach St. Petersburg. Bald aber gehen die Züge nach Pierrelatte in Frankreich. Die Urenco in Gronau produziert Brennelemente. Die Erweiterung der Produktion , von wegen Ausstieg, wurde von Jürgen Trittin mit den Worten quittiert, „damit habe ich niX zu tun, das ist Ländersache“. Jetzt wird´s ruhiger. Wir futtern Brötchen von Christiane, eine unserer liebenswürdigen Gastgeberinnen und -geber in Ahaus.
Hitziges Hin und her. Wie lange wolln wir bleiben? Bis alle Münsteraner nach Berlin mitkommen? Am Infostand klingelt die Kasse, Kristina schmort in der Sonne. Plakate, Flugblätter gehen weg wie heiße Semmeln. Malani wischt sich die Fusseln vom Mund. Doch Gerhard Fahrer moniert, er müsse auf den Fahrtenschreiber achten. Kurzer Dienstweg, wir bauen ab. Günter ist enttäuscht, er wollte gerade die Gurkennummer aufführen. Medien waren da und Försterle bleibt für die Infoveranstaltung vor Ort. Mister X steigt in den Zug, er verrät erst jetzt, warum: er hat heute Geburtstag. Beate sortiert Altpapier aus und stifte Ordnung im Bus. Mysteriöses kündigt sich an. Einräumen, Plätze einnehmen, der Bus startet wer weiß wo hin…Wer ihn sichtet, ruft das Anti-Atom-Treck-Büro an.