Gronau: ´Brauchen nicht nach Krümmel zu schauen´

Eigentlich sollte gestern Morgen der Informationsbus der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg im Rahmen seiner Deutschland-Tournee einen Stopp an der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) einlegen. Doch die Anti-Atomkraft-Aktiven von diversen Organisationen kamen per Pkw – der Bus stand nicht zur Verfügung. Stattdessen kam ihnen, wie gerufen für ein Foto an den nahen Gleisen, ein anderes Gefährt vor die Kameralinse: ein Zug mit fünf Waggons, der offenbar Uranhexafluorid in die UAA transportierte.
Anti-Atom-AktivistenDas zumindest entnahm Udo Buchholz, Mitglied im Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, der Gefahrenkennzeichnung.

Ihr eigentliches Ziel hatten die Teilnehmer zuvor nicht erreicht: das Informationszentrum der Firma Urenco. Denn da wollten Gerhard Förster, Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Franz-Josef Rottmann vom AKU, Claudia Baitinger vom Arbeitskreis Atom des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) NRW und Udo Buchholz eigentlich hin. Doch kaum standen die ersten Aktivisten vor dem Firmenareal, schloss sich das Rolltor, und ein Wachmann bezog dahinter Posten. So hielten die Teilnehmer ihr Informations-Treffen kurzerhand davor ab, bevor es weiterging zu den Gleisen.

Am frühen Nachmittag stand dann noch ein Termin bei Bürgermeister Karl-Heinz Holtwisch auf dem Programm. Auch ihn persönlich wollten die Aktivisten nach Auskunft von Udo Buchholz ´noch einmal auf die Problematik der Atomkraft hinweisen´. Claudia Baitinger: ´Gerade auch die aktuell bekannt gewordene und geheim gehaltene Panne in der UAA zeigt, dass die Atomkraft unbeherrschbar ist. Dafür brauchen wir nicht nach Krümmel, Phillipsburg oder Lingen zu schauen.´

Quelle: www.mv-online.de, 31.07.2009