Was haben wir gelacht! Wie sich die CDU windet, sie wird sich an Gorleben verrenken!
Heute prüfen wir, ob das Regierungsviertel in Berlin sich als Endlagerstandort eignet. Schlechter als in Gorleben kann es eigentlich nicht sein.
Atomstreit um Gorleben
Die Atompolitik befeuert den Wahlkampf. Nun herrscht Uneinigkeit in der CDU, ob für ein Atommüll-Endlager Standorte außer Gorleben erkundet werden sollen.
Die Suche nach einem Endlager für Atommüll sorgt für Missstimmung in der Union. Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) hat sich dafür offen gezeigt, auch andere Standorte als Gorleben für ein Endlager zu erkunden. ´Ich will nicht ausschließen, dass weitere mögliche Standorte unter die Lupe genommen werden´, sagte Gönner der ´Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung´. Sollte sich herausstellen, dass der Salzstock in Gorleben nicht als Endlager geeignet sei ´brauchen wir einen neuen Suchlauf´.
Die stellvertretende Chefin der Unionsfraktion im Bundestag, Katherina Reiche (CDU), widersprach: ´Ich finde es schwierig, etwas theoretisch zu diskutieren, wo es praktisch keinen Ansatzpunkt gibt´, sagte sie unserer Zeitung. Sie fügte hinzu: ´Ich kenne keine Option für einen anderen Standort für Abfälle aus Kernkraftwerken als Gorleben. Ich kenne auch kein Bundesland, das bereit ist, einen Standort im eigenen Land prüfen zu lassen.´ Sie forderte, den Standort Gorleben weiter ´ergebnisoffen´ zu erkunden.
Hinter dem Streit um das Endlager steckt ein Fund von Akten, die 26 Jahre alt sind und ausgerechnet mitten im Wahlkampf auftauchten. Die Akten belegen, dass die Regierung Kohl Informationen über Risiken des Standorts Gorleben zurückgehalten hat. Damals in den 80er Jahren erschien der Salzstock Gorleben in Niedersachsen mit seiner Nähe zur DDR-Grenze vor allem von der Lage her geeignet. Hydrogeologische Fakten, die bereits bekannt waren und die 1977 schon gegen Gorleben sprachen, wurden einfach beiseite geschoben.