Morsleben: Illusionen zerplatzen !
Auftaktaktion für Einwendungs-Kampagne am Samstag, 24. Oktober, 15.00 Uhr am Atommüll-Lager in Morsleben
Ab 22. Oktober werden die Planunterlagen für die Schließung des Bergwerks Morsleben zwei Monate lang öffentlich ausgelegt, wie letzte Woche im Bundesanzeiger zu lesen war. Die Morsleben-Einwendungs-Kampagne startet daher am Samstag, dem 24. Oktober mit einer fulminanten Auftaktveranstaltung am Gelände des so genannten Endlagers. Unter dem Titel „Illusionen zerplatzen“ rufen der BUND Sachsen-Anhalt und die Trägerorganisationen der Kampagne zur farbenfrohen und zahlreichen Teilnahme auf.
Schon heute, am 15. Oktober wird das Kampagnenbüro in Braunschweig feierlich eröffnet. Hier gibt es die Planunterlagen, Einwendungen und alles Info-Material. Dazu Christina Albrecht, Koordinatorin der Kampagne: „Wir suchen aus der Region MitstreiterInnen für das Kampagnenteam und im ganzen Bundesgebiet MultiplikatorInnen.“
Die Morsleben-Kam¬pagne organisiert die öffentliche Auseinandersetzung mit den problematischen Plänen und ruft in der Region und bundesweit zu Einwendungen auf. Denn das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz plant den in Morsleben eingelagerten Atommüll in der Grube zu belassen, den Großteil der verbleibenden Hohlräume mit Beton zu verfüllen und den Rest der Grube mit Wasser volllaufen zu lassen. „Nicht einmal der angeblich nur zwischengelagerte Atommüll soll geborgen werden.“ empört sich Andreas Fox von der Bürgerinitiative-Morsleben.
Hochspekulative Modellrechnungen über mehrere Zehntausende Jahre sollen belegen, dass die Radionuklidaustritte unter den Grenzwerten bleiben. Dabei ist weder das Inventar noch die umgebende Geologie abschließend geklärt. Außerdem haben sich die bisherigen Sicherheitsversprechen als unhaltbar erwiesen, wie mindestens ein nachgewiesener Zulauf von Grundwasser und ein aktuell befürchteter Deckeneinsturz von 20.000 t Salzgestein belegen.
Auffällig ist auch eine deutliche Ungleichbehandlung der gescheiterten Endlagerprojekte Asse und Morsleben. „Es ist doch merkwürdig, dass bei der Asse ein aufwändiger öffentlicher Begleitprozess mit unabhängigen Wissenschaftlern finanziert wird, während das BfS für Morsleben nicht einmal bereit ist, die Rückholung als mögliche Schließungsvariante zu diskutieren.“ sagt Julia Wendenkampf vom BUND Sachsen-Anhalt.