Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Milliarden-Abzocke beim Strom
BI Umweltschutz plädiert für den Wechsel zu Öko-Strom
Hunderte Stromversorger schrauben 2011 die Preise nach oben, es ist die stärkste Verteuerung seit Jahren – und sie ist nach Ansicht der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) völlig ungerechtfertigt. Die Konzerne hätten massiv gesunkene Kosten nie an die Kunden weitergegeben. Stattdessen kassierten sie Milliarden zu viel.
Die Konzerne begründen ihre Preiswelle mit der höheren Umlage für erneuerbare Energien (EEG). 570 Versorger haben der „Leipziger Volkszeitung“ zufolge Preissteigerungen angekündigt. Die Begründung, die gesetzlich vorgeschriebene Umlage für die erneuerbaren Energien (EEG) zwinge zu Preiserhöhungen, sei nur vorgeschoben, rechnet der Energiewissenschaftler Gunnar Harms vor. Sie ließen sich durch Einsparungen ausgleichen, die bisher nicht an die Verbraucher weitergegeben wurden, zitiert die Zeitung aus der Studie. So würden die Konzerne ihr Vorgehen mit der gestiegenen EEG-Umlage von 1,5 Cent pro Kilowattstunde zum Jahreswechsel begründen. Demgegenüber stehe jedoch „ein bislang nicht weitergegebenes, erhebliches Preissenkungspotential“, heiße es in der Expertise. So seien unter anderem die Beschaffungskosten beim Strom seit Herbst 2008 um 30 bis 40 Prozent gesunken, aber nicht an die Stromkunden weitergegeben worden.
Das Gutachten des Energiewirtschaftlers Harms, der auch stellvertretender Vorsitzender des Bunds der Energieverbraucher ist, komme überdies zu dem Ergebnis, dass 2010 ertragsmäßig ein Rekordjahr insbesondere für die vier großen Stromversorger wird. „Ihr gesamter Jahresgewinn dürfte bei rund 30 Milliarden Euro liegen. Nie zuvor haben sie einen höheren Gewinn eingefahren“, analysiert Harms nach Angaben der „Saarbrücker Zeitung“.
Der Saarbrücker Volkswirtschaftsprofessor Uwe Leprich verweist darauf, dass fast 80 Prozent der deutschen Stromerzeugung in Besitz der Atomstromer von EnBW, EON, RWE und Vattenfall seien. Das Bundeskartellamt erreiche nur langsam etwas, um die preistreibende Marktmacht dieser vier Oligopole zu brechen. Auch die Bundesnetzagentur schaffe es nur mühsam, die von den mächtigen Stromnetzbesitzern überhöhten Preise für Transport und Verteilung des Stroms etwas zu verringern.
Die BI plädiert dafür, die „erdrückende marktbeherrschende Stellung der vier Atomkonzerne einzugrenzen und wirbt für den Wechsel zu einem zertifizierten Ökostrom-Anbieter wie Greenpeace Energy, Naturstrom, Lichtblick oder den Schönauer Stromrebellen EWS. Kurioserweise liegen die Preise der Öko-Stromer nun unter denen der Oligopole: „Der Atomausstieg sofort ist möglich, auch bezahlbar.“ Für das Jahr 2011 kündigte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke eine Stromwechsel-Initiative an.
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