Reaktor des Atomfrachters 'Otto Hahn' soll in das Zwischenlager Nord befördert werden

Der rund 180 Tonnen schwere Atomreaktor des ehemaligen deutschen Atomfrachters ‚Otto Hahn‘ soll nach Medienberichten vom 25.01.11 voraussichtlich noch in diesem Jahr 2011 vom Forschungszentrum der GKSS (Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schiffahrt mbH) in Geesthacht in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern transportiert werden. Dort soll der verstrahlte Atomreaktor zeitlich unbefristet(!) deponiert werden.
Rückblick: Im Jahr 1980 wurde der Atomreaktor der ‚Otto Hahn‘ wahrscheinlich in Hamburg aus dem Schiff ausgebaut und anschließend zum GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht befördert und einbetoniert. Seitdem
wird der radioaktive Reaktor der ‚Otto Hahn‘ auf dem Gelände der GKSS  ‚zwischengelagert‘.
Im Dezember 2010 waren vier Castoren mit rund 2500 Brennstäben aus dem 1979 stillgelegten Atomfrachter ‚Otto Hahn‘ sowie aus dem Forschungszentrum Karlsruhe in das Zwischenlager Nord bei Lubmin gebracht worden. Das
Zwischenlager Nord verfügt u.a. über insgesamt 80 genehmigte und überwachte Castor-Stellplätze.

Lubmin: Energiewerke Nord GmbH (EWN) stellt Genehmigungsantrag auf
unbefristete Lagerung von fremdem Atommüll im Zwischenlager Nord

Einen entsprechenden Antrag zur unbefristeten Lagerung des in Bundesbesitz befindlichen Druckwasserreaktors aus dem ehemaligen Atomfrachter ‚Otto Hahn‘ habe das Bundesforschungsministerium bei der Energiewerke Nord GmbH (EWN) gestellt, sagte der neue EWN-Geschäftsführer Henry Cordes am Dienstag [25.01.11] in Lubmin gegenüber der Presse.
Bislang darf die EWN Großkomponenten wie kontaminierte Dampferzeuger aus anderen Kraftwerken nur insgesamt zehn Jahre lang in ihrem atomaren Zwischenlager Nord (ZLN) zwischenlagern und zerlegen. Cordes begründete den Antrag damit, dass in den Lagerhallen 1 bis 7 am Greifswalder Bodden noch Kapazitäten verfügbar sind. Mit einer unbefristeten Deponierung könnten Transporte radioaktiver Materialien durch Deutschland vermieden und
somit Kosten gespart werden.

Das Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern will nach gegenwärtigem Stand den Antrag der Energiewerke Nord (EWN) bei Lubmin zur zeitlichen Entfristung der so genannten Pufferlagerung von schwach- und mittelradioaktivem ‚Fremdabfall‘ nicht genehmigen. Dagegen kündigte der kaufmännische Geschäftsführer der EWN, Jürgen Ramthun,an, notfalls werde die EWN auf juristischem Weg ihr Recht durchsetzen.