Schweiz stoppt Bewilligungsverfahren für AKW

Die Schweizer Regierung will vorläufig nicht über den Bau neuer Atomkraftwerke entscheiden und hat die
Bewilligungsverfahren für neue Kernkraftwerke gestoppt. Das gilt auch für die Kraftwerke in der Nachbarschaft von
Vorarlberg.
Sicherheitsstandards werden überprüft
Von den fünf bestehenden Reaktoren müssen bis 2020 drei aus Altersgründen vom Netz genommen werden. Darunter auch die zu Vorarlberg nächstgelegenen Atomkraftwerke in der Schweiz – Beznau I und II.

Diese sollten nach dem Wunsch der Regierung durch neue Reaktoren ersetzt werden, drei Bewilligungsverfahren wurden eingeleitet. Diese werden nun gestoppt, bis die Sicherheitsstandards überprüft und gegebenenfalls verschärft würden, sagt Energieministerin Doris Leuthard. AKW Mühleberg wird bereits geprüft
Das Eidgenössische Nuklearsicherheits-Inspektorat wurde zudem beauftragt,bei den bestehenden Atomkraftwerken eine vorzeitige Sicherheitsüberprüfung einzuleiten. Beim Kernkraftwerk Mühleberg im Kanton Bern laufe bereits eine Überprüfung, so die Ministerin.
AKW Mühleberg ist sehr umstritten
Das AKW in Mühleberg ist bezüglich Erdbebensicherheit umstritten. Die Grünen verlangen, dass es baldmöglichst abgestellt wird, da die Internationale Atomenergiebehörde im Jahr 2002 festgehalten habe, dass es keinem Erdbeben standhalten würde.

Dennoch hat die Regierung dem AKW erst im Jahr 2009 eine unbefristete Betriebsbewilligung erteilt. Ob es dabei bleibt, ist offen. Nun müssten die Erkenntnisse aus dem Vorfall in Japan in die Sicherheitsstandards für bestehende und neu geplante Kernkraftwerke in der Schweiz einfließen, so Umweltministerin Leuthard.