Atomausstieg darf nicht zu mehr Kohleverstromung und CCS führen!

Alles wissenschaftliche und finanzielle Potential muss auf den Aufbau eines dezentralen Erneuerbaren Energiesystems ausgerichtet werden! Unterstützen Sie den Appell an Bundesrat und Bundespräsident!

Am 7.7.2011 ist ein Gesetz zur „Demonstration“ der CCS-Technologie (40 Stimmen Mehrheit durch schwarz/gelb, Nein von allen übrigen Parteien) durch den Bundestag gegangen. Durch seine Anwendung würden Tausende km² zu „CO2-Speichern“. Ein sorgloses Leben ohne Schutzausrüstung wäre in diesen Gebieten nicht mehr möglich. Eingetretene Grundwasserkontaminierung und Leckagen wären nicht rückgängig zu machen.

Das Ausmaß der lebensfeindlichen Auswirkungen wäre mit einem großen Atomunfall durchaus vergleichbar. Käme es dazu, dass die abgeschalteten AKWs durch zusätzliche Kohlekraftwerke und CCS ersetzt würden, dann wäre der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. CCS ist kein Mittel gegen den Klimawandel, sondern ein Irrweg, der keinesfalls beschritten werden darf!
Am 23. September 2011 kommt das Gesetz in den Bundesrat, der Bundespräsident hätte danach mit seiner Unterschrift über die Inkraftsetzung zu entscheiden. Wir rufen daher alle Menschen, die nach einer Technologie und Lebensweise suchen, die mit dem Wohlergehen des Planeten und seiner Lebewesen vereinbar ist, Organisationen, Institutionen, Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Geistesleben und Kultur auf, den folgenden Appell an Bundesrat und Bundespräsident zu unterstützen:

Appell an Bundesrat und Bundespräsident: Keine CO2-Endlagerung!

  • CCS ist keine „Klimaoption“. Die schädlichen Auswirkungen in katastrophaler Größenordnung auf die Umwelt und insbesondere auf das Trinkwasser wären kein „Risiko“, sondern zwangsläufige Folge der CCS-Einführung.
  • Der Atommüll ist vorhanden. Auf die für dessen Endlagerung am besten geeignete geologische Struktur wird sich die Gesellschaft letzten Endes einigen müssen. Umso widersinniger wäre es, durch CO2-Deponierung ein zweites Endlager-Problem zu schaffen, dessen Auswirkungen vorhersehbar mit einem großen Atomunfall vergleichbar wären, da auf dem Speichergebiet ein sorgloses Leben ohne Schutzausrüstung nicht mehr möglich wäre.
  • Sachverständigenrat für Umweltfragen (Beratergremium der Bundesregierung) und Umweltbundesamt haben 2010 in umfassenden und detaillierten Studien dargelegt, dass der Übergang auf eine 100%ige Versorgung mit Erneuerbaren Energien bis 2050 machbar ist und zügig und besonders kostengünstig dann vonstatten gehen kann, wenn keine neuen Kohlekraftwerke gebaut werden und CCS nicht eingeführt wird. Die Bundesregierung sollte auf ihre eigenen Beratungsinstitutionen hören!
  • Als Übergangstechnologie kommen dezentrale Gaskraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung und Wirkungsgraden von über 80 % in Frage. Diese können flexibel gefahren werden und den Vorrang der Erneuerbaren Energien jederzeit berücksichtigen.
  • Ansonsten muss alles verfügbare Potential an Wissen und Geld – insbesondere auch das Potential, das andernfalls in CCS fließen würde – für den Aufbau des dezentralen Erneuerbaren Systems eingesetzt werden.
  • Hierbei sollten Entwicklungsziele wie etwa die Verdoppelung des Wirkungsgrades derzeitiger Solarzellen gesetzt werden. Besondere Bedeutung kommt der Entwicklung effektiver Energiespeicher zu.
  • Die dezentrale Verfügbarkeit von Sonne und Wind muss entschieden genutzt werden, um den notwendigen Netzausbau zu begrenzen.
  • Die emanzipatorischen Effekte von „Erneuerbare Energien in Bürgerhand“ stellen zusätzlich zur Stromerzeugung einen Wert dar, der kaum überschätzt werden kann.
  • Aufgrund des dezentralen Wesens der Erneuerbaren Energien wird die Bedeutung der zentralistisch strukturierten Stromversorgung mittel- bis langfristig zurückgehen. Es muss von den Konzernen verlangt werden, dass sie diesen Gang der Dinge nicht zu bremsen versuchen, sondern hierfür noch bedeutende Beiträge leisten. Sie haben ihr Vermögen aus der Gesamtgesellschaft geschöpft und stehen dieser gegenüber in der Pflicht.

Der Atomausstieg darf nicht zu vermehrter Kohleverstromung und CCS führen!
Keine CO2-Endlagerung – weder in bewohnten Gebieten noch unter dem Meeresgrund!
Für die Braunkohle-Beschäftigten sollte im Zusammenwirken aller Beteiligten eine bessere Zukunftsperspektive entwickelt werden als fortgesetzte Kohleverbrennung mit neuen Tagebauen, Kraftwerken und CCS!

Stoppen Sie den CCS-Gesetzgebungsprozess!