Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Gorleben-Monolog ein Flop – BMU spendiert Reise- und Übernachtungskosten
Der sogenannte Gorleben-Dialog des Bundesumweltministeriums (BMU) erweist sich schon vor seinem offiziellen Start als Flop. Die atomkritischen Parteien und Gruppierungen im Wendland hatten Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) bei seinen Besuchen Ende 2010 und im Frühjahr 2011 die kalte Schulter gezeigt.
„An einer Debatte über die Fortführung der Erkundung, wie es in der Einladung zu einer ersten Fachtagung am 12. Oktober heißt, gibt es kein Interesse“, fasst die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) die Stimmung im Wendland zusammen. „Der entscheidende Fehler Röttgens war, dass er das Moratorium in Gorleben aufhob und nachdem Fakten geschaffen waren den Dialog suchte“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. „Das gestrige Zugeständnis des Bundesumweltministeriums, dass in Gorleben auch 105.000 Kubikmeter Uran-Abfälle und womöglich die 150.000 Kubikmeter Asse-Müll gelagert werden sollen, ist der Gipfel an Intransparenz – erst müssen wir entdecken, welche Pläne es gibt, dann rückt das BMU mit den Zugeständnissen heraus.“
Der Diplom-Geologe Ulrich Schneider, der als Co-Referent zu den Gaseinschlüssen im Salzstock Gorleben als Referent dem BMU seine Teilnahme zunächst zugesagt hatte, begründete gestern auf einer Pressekonferenz der BI in Hannover, warum er seine Zusage zurückgezogen hat. Er sieht aus fachgeologischer Sicht keinen Sinn mehr in der weiteren Erkundung des Salzstocks und plädiert für vergleichende Untersuchungen anderer Wirtsgesteine, Salz kommt für ihn als Endlagermedium nicht mehr in Frage.
Nun ist das BMU sogar bereit, Diskutierwilligen die Kosten für die Teilnahme zu erstatten. Wörtlich heißt es in der Einladung an einen Besucher der Internet-Plattform des BMU: „Die für Sie entstehenden Fahrtkosten werden nach Auslage durch Sie vom Bundesumweltministerium erstattet (Bahnfahrten der 2. Klasse und bei Nutzung des eigenen PKWs, 20 Cent je Kilometer zurückgelegter Strecke, höchsten jedoch 130 Euro). Falls Sie in Hitzacker übernachten müssten, teilen Sie uns das bitte bei Ihrer Anmeldung mit.“
Wolfgang Ehmke, Tel. 0170 510 56 06
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