Schluss mit den Lügen! Dieser Castor Transport ist illegal. Wo Recht zu Unrecht wird, ist Widerstand Pflicht!

Rede von Kerstin Rudek auf der Kundgebung in Dannenberg.

Willkommen im Wendland.

So viele Menschen- so viele Trecker. Ich würde sagen, wir sind noch nicht am Ende der Geschichte. Die Anti Atom Bewegung ist quicklebendig, sie ist stark und das ist gut so. Wir wollen, dass die Atomkraftwerke abgeschaltet werden: alle und jetzt!
Heute werden wir unterstützt von etwa dreißig internationalen Kampaigner- Kolleginnen und Kollegen und aus vielen verschiedenen Ländern. Einer von ihnen ist Antony Yamunda aus Tanzania. Er kommt aus einer Region, wo das Übel seinen Anfang nimmt, der Uranabbau.

(Rede Antony Yamunda, Tansania)

Heute stehen wir hier, Tausende von Menschen und zeigen was wir vom Castortransport halten. Dieser Castortransport ist illegal und hätte niemals auf die Reise geschickt werden dürfen. Die Grenzwerte für radioaktive Strahlung im Zwischenlager Gorleben sind seit 2003 überschritten.

Und heute stehen wir hier, viele tausend Menschen und zeigen, was wir von der gängigen Praxis der Atommülllagerung halten: mit diesem Castor wird 44 mal Fukushima quer durch Europa gefahren, um ihn dann in einer nicht vor Terror sicheren Leichtbauhalle, dem Zwischenlager Gorleben abzustellen, auch die Kartoffelscheune genannt.

Das ist verantwortungslos. Das ist kriminell!

Dieser Umgang mit uns Menschen in der Region ist von einer Verachtung geprägt, die sich auch in vielen gewaltsamen Übergriffen von Polizei gegen Demonstrierende wiederspiegelt. Daneben herrscht seit 34 Jahren ein System von institutioneller Gewalt. Unsere bürgerlichen Grundrechte sind massiv beschränkt. Die Versammlungsfreiheit und das Recht auf freie und wahrnehmbare Meinungsäußerung ist zu einer Frace verkommen zu Zeiten des Castortransportes.

Jetzt wo es den Atomausstieg light der Bundesregierung gibt, der 8 Atomkraftwerke zum Stillstand gebracht hat, aber 9 Atommeiler weiter laufen läßt, ist es um so wichtiger, den Druck von der Straße und Schiene zu verstärken.

Die Atommüllverwahrung hat keine neuen Sicherheitsgedanken durch die entsetzliche Atomkatastrophe von Fukushima erfahren. Es kann kein“weiter so“ mit der Atommülllagerung geben! Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, heißt das von Anfang an rein politisch motivierte Endlagerprojekt Gorleben aufzugeben.

Dieser Castor Transport ist illegal. Wo Recht zu Unrecht wird, ist Widerstand Pflicht!

Wir möchten uns bei Allen, die wir hier seit vielen Jahren oder auch für einige vielleicht zum ersten Mal zusammen demonstrieren, für die starke Unterstützung bedanken. Danke, dass ihr uns nicht allein lasst. Gorleben ist eben nicht unser regionales Problem, es ist ein Problem, das das ganze Land betrifft und da soll es auch landen, in den Wohnstuben in jedem Haus und jeder Wohnung: es gibt kein Endlager! Der Salzstock Gorleben ist nicht geeignet! Mit uns wird es keinen Dialog und keinen Frieden geben!

Die Süddeutsche Zeitung hatte gestern einen Kommentar:
„Bundesverdienstkreuz für die Castor Gegner!“ Das Eingeständnis „Gorleben ist politisch nicht durchsetzbar“ würde uns reichen. Und dafür ist es auch Zeit: dass die Politik Schluss macht mit den Lügen und bekennt- das Endlagerprojekt im maroden Salzstock Gorleben ist gescheitert. So lange streiten wir weiter, so lange kämpfen wir entschlossen, mutig wie eine Löwenmutter.