Neue Gorleben-Rundschau
Atommüllpolitik – Verschwinden lassen und vergessen
Die Sommerausgabe der Gorleben Rundschau ist da
Der Schriftsteller Andreas Maier, dessen Zeit-Artikel „Die Legende vom Salzstock“ unvergessen ist, setzt sich mit der Atommüllpolitik auseinander: „Manches sieht man nicht, und man soll es auch nicht sehen. Wir versenken Dinge in den Grund, als könnte das helfen. Wir sind wie die Kinder, die sich die Augen zuhalten, damit nicht mehr vorhanden ist, was sie erschreckt.“ Maier bescheinigt der offiziellen Politik ein kindisches Verhalten. Die Symbolik der Atommüll-Gegner rund um die Asse II und Gorleben hingegen, das „A“ und „X“, das Felder, Autos und Häuser ziert, verhindert das Vergessen. Nachzulesen ist der Aufsatz in dem Doppelheft Juli/August 2012 der Gorleben Rundschau, deren Printausgabe jetzt vorliegt.
Weiter geht es natürlich mit dem Hausthema Gorleben: „Lesen Sie das Kleingedruckte!“fordert Wolfgang Ehmke. Er setzt sich mit dem Endlagersuchgesetz auseinander und findet, schon aus dem Gesetzentwurf für eine neue Endlagersuche werde deutlich, dass Gorleben der heimliche Favorit bleiben soll. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) ist mittendrin in dieser Debatte. Martin Donat, der neue BI-Vorsitzende, erläutert die Position der Gorleben-Gegner im Interview!
Und es steht eine weitere Japan-Reise an. Mehr als ein Jahr nach der verheerenden Atomkatastrophe in Fukushima ist erstmals wieder ein japanisches Kernkraftwerk hochgefahren worden. Der Reaktor 3 des Meilers Oi ging am Sonntag ans Netz. Doch die Anti-Atom-Bewegung in Japan erhält immer mehr Zulauf. Hunderte Demonstranten blockierten am Sonntag die Zufahrt zu dem AKW, um gegen die Wiederinbetriebnahme der Anlage zu protestieren. „Nein zum Wiederanfahren“, riefen die Demonstranten laut „Tageszeitung“ vor dem Kraftwerk im Westen Japans. Bereits Samstagnacht hatten rund 650 Menschen vor der Atomanlage demonstriert. „Zustände wie in Gorleben“ titelte die TAZ. Martin Donat und der BI-Sprecher Lennart Müller sind zu der Gedenkfeier am 6. August nach Hiroshima eingeladen worden. Sie werden auf den engen Zusammenhang von militärischer und „ziviler“ Nutzung der Atomkraft verweisen.
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
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