Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Gorleben Schwindel und Zeitverschwendung
Heute wird die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in den Zeugenstand des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses Gorleben treten, der CDU-Obmann des Ausschusses, Reinhard Grindel „weiß“ jetzt schon, dass die ganze Untersuchung überflüssig war, er sieht darin eine Zeitverschwendung.
„Eine Zeitverschwendung ist hingegen das Festhalten an Gorleben“, kontert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), die für sich reklamieren kann, durch eine Akteneinsicht beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Stein ins Rollen gebracht zu haben. „Wir konnten nachlesen, dass nach Auswertung der Tiefbohrergebnisse die Empfehlung des Amtes, andere Standorte zu untersuchen, weil der Salzstock Wasserkontakt hat, kassiert wurde“, erinnert Wolfgang Ehmke (BI).
Das emsige Aktenstudium habe den Gorleben-Schwindel dokumentiert. Die wichtigsten Ergebnisse fasst die BI zusammen:“Gorleben ist nicht Ergebnis eines Auswahlverfahrens, ausschlaggebend waren politische Gründe, die Geologen guckten in die Röhre. 1983 wurde trotz der Empfehlung der Behördenfachleute, andere Standorte zu untersuchen, unter Kanzler Kohl beschlossen, mit dem Bau des Endlagerbergwerks zu beginnen. Und Angela Merkel wusste um die Mängel und dass wegen der fehlenden Salzrechte nur ein Teil des Salzstocks für weitere Erkundungen zur Verfügung stand. Sie setzte dem Schwindel noch eins drauf mit der frei erfundenen Behauptung, Gorleben sei erste Wahl“.
Heute reiche es eben nicht, alternativ zu Gorleben weitere Standorte auf ihre Eignung als Atommülllager zu prüfen. „Der Schwindel muss aufhören und Gorleben muss als Option gestrichen werden“, so Ehmke. Nur wenn das nicht passiert, wäre die Arbeit des Untersuchungsausschusses wirklich Zeitverschwendung, die Aktenlage sei so eindeutig, dass nur noch das regierungsoffizielle Eingeständnis fehle. Gleichzeitig mahnen die Gorleben-Gegner auch die Oppositionsparteien, bei dem Gorleben-Poker nicht mehr länger mitzumachen: „Alle tragen gleichermaßen eine hohe Verantwortung, denn das Asse-Desaster darf sich nicht irgendwann in Gorleben wiederholen.“ Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, gegen die Gorleben-Gegner am Samstagnachmittag und am frühen Abend auf die Straße. Die BI hat für 19 Uhr eine Veranstaltung unter dem Titel „Wir bringen Licht ins Dunkel“ am Erkundungsbergwerk angemeldet.
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
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