Gorleben Rundschau: Extra-Ausgabe zur Kulturellen Landpartie

Zwischen Himmelfahrt um Pfingsten findet im Wendland wieder die „Kulturelle Landpartie“ (KLP) statt. Die Herkunft ist der Widerstand gegen die (geplanten) Atomprojekte und -transporte nach Gorleben. Und dieser ist noch lange nicht vorbei.

„Passend zum Mai müsste doch im Wendland allgemeine Jubelstimmung herrschen“, schreibt Martin Donat, Vorsitzender der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Endlich solle ergebnisoffen, fair und transparent auf der weißen Landkarte der Republik nach einem atomaren Endlager gesucht werden. Gorleben könnte, sollte, müsste da schon irgendwie anhand von ominösen „Kriterien“ herausfallen. Doch tut es das wirklich? Man fragt sich nicht nur, wo denn da noch eine Landkarte weiß sein soll – mit den vielen schwarzen Flecken, den Orten, an denen Atommüll anfällt und gelagert wird, vor allem mit dem dicken schwarzen „Fleck Gorleben“.

Das sogenannte Endlagersuchgesetz (ESG), welches weniger ein Endlager Gorleben überall sucht als vielmehr am Ende ein solches durchsetzen soll, ist laut der wendländischen Atomkraftgegern ein „perfider Vorschlag“. Vordergründig würde den jahrzehntealten Forderungen von Umweltverbänden und Initiativen Rechnung getragen, endlich eine alternative Endlagersuche jenseits von Gorleben auf den Weg zu bringen. Doch entgegen der Möglichkeit, die 35 Jahre Auseinandersetzung und Misstrauen um Gorleben für immer durch die Aufgabe des Standorts zu begraben, bleibt Gorleben weiter im Rennen. Dazu werden Klagemöglichkeiten massiv eingeschränkt, weil jede Stufe der Entscheidung bei einer Standortsuche per Gesetz geregelt wird. Eine Anhörung, Erörterung und Klagemöglichkeit entfällt. Nicht zuletzt wird weiter in Gorleben investiert, die Atomlobby und Teile aus Union und FDP halten weiterhin an der Eignung des Standortes fest. Bundesumweltminister Altmaier versprach, dass es keine Castortransporte mehr nach Gorleben geben wird. Allerdings braucht es dafür realistische Alternativen – und die lassen auf sich warten. Solange es keine andere Zwischenlagerstätte gibt … heißt das Ziel für Castoren ab 2015 weiterhin: Gorleben.

An vielen Orte im Landkreis Lüchow-Dannenberg wird deshalb auch in diesem Jahr das gelben „X“ als Symbol für den anhaltenden Widerstand gegen die Atompläne an die Straßen gestellt. An etlichen „Wunderpunkten“ finden im Rahmen der KLP Vorträge zum Thema statt oder werden Informationen verteilt.

Die BI wird auch dieses Jahr wieder mit einem Infozelt auf der Mützingenta vertreten und für alle Fragen in Sachen Endlagersuche offen sein. – www.muetzingenta.de

Einen Überblick über alle Anti-Atom-Vorträge, Ausstellungen und mehr finden Sie in der Extra-Ausgabe der “Gorleben-Rundschau”: