Widerstandsmarathon in Gorleben

24 Stunden lang umrundeten Atomkraftgegner_innen die Atomanlagen in Gorleben – zu Fuß, auf dem Rad, zu Pferde und mit Traktoren. 800 Menschen folgten dem Aufruf der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) und der Bäuerliche Notgemeinschaft zu einem Widerstandsmarathon. Im Anschluss machten sich rund 200 Teilnehmer auf den Weg zum 200. „Sonntagsspaziergang“: Seit Oktober 2009, als der damalige Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) den Bau- und Erkundungsstopp in Gorleben aufhob, umkreisen jeden Sonntag Atomkraftgegner_innen den „Schwarzbau“, wie das Erkundungsbergwerk im Wendland genannt wird.

„Wir haben den längeren Atem“, war die Devise dieses Widerstands-Wochenendes, das aber auch den Charakter eines Sommerfestes hatte: Mit Bands, Chören, Poetry-Slam und literarischer Führung und Salsa-Kurs.

Die Gorleben-Gegner sehen in dem im Juli verabschiedeten Standortsuchgesetz keinen Neuanfang in der Endlagersuche, sondern einen perfiden Versuch, Gorleben im Nachhinein zu legitimieren – allen geologischen Einwänden zum Trotz.

„Bestimmt werden sich unsere Aktionen in den nächsten zwei Jahren auch in Hauptstadt verlagern, wenn dort in der Endlagerkommission vordergründig über Sicherheitskriterien debattiert wird“, kündigte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke an.

Den Fokus richtete die BI am Wochenende aber auf die nukleare Infrastruktur am Standort Gorleben: Die Castor-Halle und die Pilot-Konditionierungsanlage (PKA). Um die Inbetriebnahme des heißen Betriebs der PKA abzuwenden, startete die Bürgerinitiative am Wochenende eine Unterschriftenaktion:

„Alles, was Gorleben als Standort für ein Atommüllendlager privilegiert, gehört auf den Prüfstand“.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 – 510 56 06