Mit Tigerman zum „noomikai“

Nach zwei Stunden Schlaf, besser gesagt „power-napping“, klappte doch noch ganz spontan ein Treffen mit „Tigermann“ Manabe zu einem „noomikai“, Feierabendbier mit Snack. Er fand wieder Zeit, nachdem sie sich energisch, wie er sich ausdrückte, im Wahlkampf für einen atomkritischen Bürgermeister-Kandidaten in Tokyo eingesetzt hatten, und glücklicher Weise wohnt er „nur“ 40 Minuten vom Hotel.

Er freute sich wahnsinnig, dass ich ihm bereits ein Buch „Fukushima 360 Grad“ druckfrisch mit besten Grüßen von Alexander Neureuter übergeben konnte. Die Kinderklinik Fukushima läuft gut und wird gut angenommen. In Japan gibt es aber von regierungsfreundlichen Parteien gestreute Gerüchte, Spendengelder würden nicht bestimmungsgemäß verwandt und kämen bei der Klinik nicht an. Das „atomare Dorf“, wie man hierzulande den unseligen Filz aus Politik, Atomwirtschaft und Mafia nennt, ruht also nicht… Tatsächlich kann Satchko Sato von den Frauen von Fukushima die Verwendung aller Gelder lückenlos und bestimmungsgemäß aus den Büchern belegen. Satchko, die „energische“ Biobäuerin, haben wir schon auf unserem letzten Besuch kennen und schätzen gelernt.

Für Mittwoch, wenn die Witness-Tour nach Tokyo zurückkehrt, habe ich mit Tigermann ein loses Treffen mit Yosuke Oda, dem Vorsitzenden von NAZEN, und vielleicht mit unserem zweiten redseligen Deutsch-Übersetzer, Sato-San, verabredet. Man soll es kaum glauben, aber jetzt in der Nacht ist sogar die belebte Tokyoter Straße, an der das Hotel liegt, etwas ruhiger geworden. Ich werde mich mal an die hiesige Zeit zu gewöhnen versuchen und ein paar Stunden die Augen zumachen, denn morgen früh soll die Bustour mit Greenpeace ins verschneite Fukushima starten.