Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Politische Filmreihe zeigt: „Willkommen auf Deutsch“

Der Kulturverein Platenlaase und die Bürgerinitiative Umweltschutz luden zum Dienstagskino ein: Was passiert, wenn in der Nachbarschaft plötzlich Asylbewerber einziehen? Über einen Zeitraum von fast einem Jahr begleiteten die Regisseure Carsten Rau und Hauke Wendler Flüchtlinge, Anwohner sowie den Bereichsleiter der überlasteten Landkreisverwaltung in Harburg – stellvertretend für die 295 Landkreise bundesweit.

Der Dokumentarfilm zeigt die Probleme, die durch die stetig wachsenden Flüchtlingszahlen entstehen und setzt bei den Menschen, ihren Sorgen und Vorurteilen in der bürgerlichen Mitte Westdeutschlands an: Im Landkreis Harburg, der sich zwischen der Lüneburger Heide und Hamburg erstreckt. 240.000 Einwohner, Backsteinhäuser, Weideland – hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Doch jetzt leben traumatisierte Flüchtlinge neben Dorfbewohnern, die sich angesichts der neuen Nachbarn um ihre Töchter und den Verkaufswert ihrer Eigenheime sorgen.

Junge Männer, die Krieg, Armut und Perspektivlosigkeit entfliehen wollten, sollen in einem 400-Seelen-Dorf untergebracht werden, das weder Bäcker noch Supermarkt hat. Was passiert, wenn Menschen aufeinander prallen, die sich fremd sind? Die Filmemacher gehen der Frage nach: „Wie passt es zusammen, dass Menschen beteuern, sie hätten nichts gegen Ausländer, kurz darauf aber Bürgerinitiativen gründen, weil sie angesichts eines neuen Asylbewerberheims um die körperliche Unversehrtheit ihrer Töchter oder den Marktwert Ihrer Eigenheime fürchten?“

Diesen großen Fragen wollen Rau und Wendler im ganz Kleinen nachgehen: in zwei gut situierten Gemeinden, die für Tausende anderer stehen. „Weil es heute mehr denn je darauf ankommt, ins Gespräch zu kommen“, so die Dokumentarfilmer. „Auch um Ausschreitungen, wie es sie in Deutschland Anfang der 90er-Jahre gab, frühzeitig vorzubeugen. Denn letztlich entscheidet sich in den Köpfen der Bürger, ob Deutschland bereit ist, Not leidenden Menschen Schutz und Zuflucht zu gewähren – oder nicht.“

  • Café Grenzbereiche Platenlaase Dienstag, 2. Juni, 19.30 Uhr.
    Der Eintritt ist frei, der Hut geht rum.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Tel. 0170 510 56 06

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