Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

DBE: Umsatzerlöse steigen auf 144,4 Millionen – BI fordert Entprivatisierung

Offensichtlich hat der Stand-By-Betrieb im Endlagerbergwerk Gorleben für die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) keine negativen Auswirkungen. Laut Geschäftsbericht der DBE für das Jahr 2014 haben sich die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr sogar um 9,7 auf 144,4 Millionen Euro (2013: 134,7 Millionen Euro) gesteigert.

Auch der Personalbestand ist leicht gestiegen, allen Ankündigungen des DBE-Betriebsrats zum Trotz. Der Personalstand der DBE, die im Auftrag des Bundes an den Standorten Gorleben, Morsleben und Salzgitter aktiv ist, wuchs auf 872 eigene Mitarbeiter (Vorjahr: 852), davon waren 212 Arbeitnehmer befristet beschäftigt (Vorjahr: 217). Die Zahl der Auszubildenden betrug 43 (45), die der Teilzeitkräfte 41 (37).

Laut einem DBE-Sprecher wurde der Personal-Abbau durch die endgültige Beendigung der Erkundungsarbeiten in Gorleben 2014 „kompensiert durch Personal-Einstellungen bei der Errichtung des Endlagers Konrad“, berichtet die Peiner Allgemeine Zeitung. Dort, in Peine, hat die DBE ihren Hauptsitz.

Die DBE erwartet auch in diesem Jahr einen positiven Geschäftsverlauf, trotz der Diskussion über die Neuordnung der Struktur und Organisation der Entsorgung sowie Endlagerung radioaktiver Stoffe. Der Standort Gorleben, so zitiert die Peiner Allgemeine Zeitung einen DBE-Sprecher, „ist dieses Jahr durch die Rest- und Umbauarbeiten im Bergwerk geprägt“. Die Errichtung des künftigen Endlagers Konrad für schwach- und mittelradioaktive Abfälle als derzeitigem Schwerpunkt-Projekt werde zügig fortgesetzt.

Die DBE errichtete im Auftrag des Bundes in Gorleben das sogenannte Erkundungsbergwerk. Die Firma, die zu 75 Prozent der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) gehört, ist auch zuständig für die Schließung und Stabilisierung des havarierten Atommüllendlagers Morsleben und baut den Schacht Konrad bei Salzgitter als Atommülldeponie aus.

1992 schloss die DBE mit dem Bund einen Kooperationsvertrag, der ihr jährliche Gewinne in Höhe von 3,25 Prozent garantierten, daran erinnert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

„Alle endlagerrelevanten Ausschreibungen landeten automatisch bei der DBE, und das blieb auch so, als die GNS das Ruder übernahm“, kritisiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. „Man darf gespannt sein, ob der Bundestag die Empfehlung der Endlagerkommission umsetzt und die DBE wieder entprivatisiert.“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

Textquelle (Auszug): Spiegel.de, 25.8.2015

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