Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Asse – Lauge nach Gorleben? Planspiele des Bundesamtes für Strahlenschutz

Das illegal betriebene Endlager Asse II, ein ehemaliges Salzbergwerk, und das Endlagerprojekt Gorleben, ebenfalls im Salzgestein, rücken zusammen. Die Asse II galt jahrelang als Referenz für ein mögliches Endlager Gorleben, bis es havarierte.

Täglich strömen 12 bis 13 Kubikmeter Wasser in das Bergwerk. Ähnliches befürchten die Gorleben-Gegner_innen bei einer Realisierung des umstrittenen Projekts auch, der Salzstock Gorleben-Rambow hat Wasserkontakt.

Bisher wurde die Asse-Lauge in ein ehemaliges Bergwerk bei Celle transportiert. Mit dem Salzwasser unterschiedlicher Anlieferer wird die stillgelegte Anlage „Mariaglück“ geflutet. Doch nun plant das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) diese – angeblich nicht kontaminierte – Lauge nach Gorleben zu transportieren, um sie über eine vorhandene Pipeline vom Terrain des Endlagerbergwerks in die Elbe zu pumpen. Hintergrund: Bis spätestens Ende 2016 muss eine neue Lösung her, dann läuft auch der Vertrag mit dem Betreiber, dem Düngermittelhersteller K+S, aus. Zudem lässt sich K+S die Entsorgung gut bezahlen. Von 2009 bis 2011 schlugen Gesamtkosten von fast 700.000 Euro zu Buche.

Für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) sind diese Planungen „krass“, so ihr Sprecher Wolfgang Ehmke: „Das Asse-Debakel holt Gorleben ein.“

Demnach würde die Asse-Lauge in das Becken in der Nähe der vorhandenen Salzhalde transportiert, über die vorhandene Pipeline dann in die Elbe gepumpt, der Austrittspunkt der Pipeline liegt im Gorlebener Hafen bei Elbe-Km 493,05.

Ehmke: „Das aufgehaldete Salz in Gorleben gehört nach unten, ins Bergwerk. Damit wird das Auffangbecken vor Ort überflüssig. Eine Einleitung von Salzwasser aus der havarierten Schachtanlage Asse II in die Elbe kommt für uns nicht in Frage.“ Die BI schließt sich der Einschätzung von Christian Köthke, Elbfischer in Gorleben, an. Köthke betont: „Die Elbe ist ohnehin mit Salz aus der Saale stark belastet.“

Zahlen aus der Landtagsdrucksache 16/2105 zur Einleitung:

  • Genehmigt 56.300 m³
  • Eingeleitet in m³: 2007 = 54.467, 2008 = 43.957, 2009 = 37.525
  • Darin Salzfracht in Tonnen: 2007 = 13.751, 2008 = 10.810, 2009 = 9.049

Statt eines Rückbaus in Gorleben herrsche dann Betrieb auf dem Endlagergelände, denn es würde ein weiterer Betriebsteil genutzt. Das sehen die Gorleben-Gegner als Provokation. Die BI geht jedoch davon aus, dass die Wasserbehörde „da noch ein Wort mitspricht“. Andernfalls hieße es in absehbarer Zeit nicht, der Castor kommt, sondern die Lauge kommt…

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

Foto: Falko Berkemeier

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