Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Endlagersuche – erste Phase
BI ist erfolgreich mit Anfrage
Die erste Phase der Endlagersuche ist voll im Gange. Bisher wurden rund 600.000 Daten von den geologischen Landesämtern zusammengetragen – in Niedersachsen ist es das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Diese Daten werden von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ausgewertet, um Teilregionen bei der Endlagersuche ausschließen zu können. Unter anderen geht es um Seismik, Vulkanismus und Bohrungen, die Aufschluss geben könnten, wie ein mögliches Deckgebirge über einer Atommülldeponie beschaffen ist. Aber es geht vor allem bei Tiefbohrungen auch um die wesentliche Frage, ob eine mögliche Endlagerformation „verritzt“ ist, ob also Wasserwege existieren – das wäre ein möglicher Ausschlussgrund bei der Endlagersuche, weil auf diesen Pfaden radioaktive Partikel in die Biosphäre gelangen können.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hat in dieser Sammelphase hartnäckig auf Transparenz bestanden, zumal es im Raum Gorleben Tiefbohrungen aus der Zeit des Kalifiebers vor rund 100 Jahren gab, in den 50er bis 70er Jahren kamen im Nord-Ost-Niedersachsen 150 hydrogeologische Bohrungen hinzu. Gegenüber der BGE hatte die Umweltinitiative auf diese Bohrungen hingewiesen. Da laut Standortauswahlgesetz (StandAG) jedoch allein die geologischen Landesämter und wissenschaftliche Einrichtungen „liefern“ dürfen, folgte nun ein Antrag auf Informationszugang auf der Grundlage des Niedersächsischen Umweltinformationsgesetz (NUIG), der von der LBEG zügig und positiv beschieden wurde.
Die wichtige Antwort lautet: „Das LBEG hat bei der Beantwortung der Abfrage von Daten für die Anwendung der Ausschlusskriterien entsprechend §§ 12 Abs. 3 und 13 Abs. 2 i. V. m. § 22 StandAG der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH die Stammdaten aller Bohrungen übergeben. Darunter fallen auch die Kalibohrungen sowie die hydrogeologischen Bohrungen.“
Das LBEG listet für den Ostkreis Lüchow-Dannenbergs allein rund 20 Bohrungen aus der Zeit Kalifiebers auf. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke verweist darauf, dass einige dieser Bohrungen tief in mögliche Einlagerungsbereiche abgeteuft und danach gar nicht oder nicht sachgemäß verschlossen wurden: „Aus unserer Sicht ist der Salzstock Gorleben-Rambow verritzt. Hinzu kommen die Gasbohrungen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR und der Rudower See, ein Einbruchsee über dem Salzstock, das sind alles Ausschlussgründe bei der Endlagersuche.“ Das Angebot des LBEG, dass weitere Recherchen dem Amt willkommen seien, werde man nutzen.
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06
Antwort LBEG: Antrag auf Informationszugang
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