Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Besuch aus Japan

Die Bürgerinitiative Umweltschutz hat diese Woche erneut eine japanische Delegation zu Besuch. Shiori Uchida, Takeshi Nishinou und Ikuo Kimura, Generalsekretär der Eisenbahnergwerkschaft Doro Mito, erkletterten mit Kerstin Rudek und Dieter Schaarschmidt eine Windkraftanlage, hörten Widerstandsgeschichten im BI Büro und Gorleben Archiv und an den Gorlebener Atomanlagen.

Vor der Abreise nach Berlin, wo weitere Treffen mit dortigen Eisenbahn- Gewerkschaftern anberaumt sind und eine deutsch- japanische Hochzeit gefeiert wird, gab es einen Nomikai mit Protestfotos zum Abschied vom Wendland. Der freundschaftliche Austausch findet bereits seit 2011 statt, seitdem waren zahlreiche japanische Atomkraftgegner*innen im Wendland zu Gast und auch hiesige Umweltschützer*innen besuchten die Gegenden von Tokio, Fukushima und Hiroshima. Die Doro Mito sind 32 Jahre lang aktiv und von Anfang an gegen Atomkraft und speziell die AKW in der eigenen Präfektur, Ibbaraki, ca. 100 Kilometer von der noch immer stark strahlenden Atomruine Fukushima Daiichi.

Im Moment richten sich ihre Kampagnen gegen das Wiederaufnehmen der Zugverbindungen in den am stärksten kontaminierten Zonen, was die Regierung seit Monaten vorbereitet und nun konkret plant. Bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio soll ein Normalzustand simuliert werden, auch indem Evakuierte von der japanischen Regierung aufgefordert werden, in ihre verstrahlten Häuser zurück zu ziehen. Der Untergrund der Olympischen Spiele wird derzeit mit kontaminierten Baumaterialien aus der Präfektur Fukushima und verstrahlter Erde aufgeschüttet. Ein Skandal, der in der Öffentlichkeit viel zu wenig Beachtung findet. Die Eisenbahnergewerkschaft fordert diese Praxis sofort einzustellen und die Olympischen Spiele in Japan komplett abzusagen. Dazu fordert sie, den Zugbetrieb in den verstrahlten Zonen nicht wieder aufzunehmen, um Arbeiter*innen und Fahrgäste vor Strahlung und Folgeerkrankungen zu schützen.

Die BI solidarisiert sich mit den Protesten in Japan und erinnert an die montäglichen Fukushima Mahnwachen, die auf dem Marktplatz in Dannenberg seit Beginn der Atomkatastrophe in Fukushima im März 2011 ausnahmslos stattfinden.

Gorleben und Fukushima ist überall!

*Nomikai sind gruppeninterne Feiern zur Festigung beruflicher Verbindungen und ein für die japanische Gesellschaft typischer Teil des sozialen Lebens.

Kerstin Rudek, BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg

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Pressesprecher
Wolfgang Ehmke
Tel. 0170 510 56 06

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