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Besuch aus Ungarn

Eine Gruppe ungarischer Anti-Atom-Aktivist*innen besuchte vergangene Woche das BI-Büro.

Sie trafen neben einigen Aktiven aus dem Widerstand u. a. Anna und Andreas v. Bernstorff, im Kreishaus einen Sprecher des Landrates und nahmen an einem kleinen Aktionstraining mit Regine Richter von Urgewald teil.

Die Gruppe informierte sich in Begleitung einiger Journalist*innen über den Widerstand gegen die Atomenergie. Sie selbst berichteten über die Schwierigkeiten der Anti-Atom-Arbeit in ihrem Land und von den Atomprojekten der Orban-Regierung.

Das AKW Paks ist das einzige Atomkraftwerk in Ungarn, es besteht aus vier Reaktoren des russischen Typen WWER-440/213. In Deutschland gab es diesen Reaktortyp bis zur Wiedervereinigung in Greifswald, wegen massiver Sicherheitsbedenken wurden alle abgeschaltet. Das AKW Paks hingegen wird seit über 35 Jahren betrieben. Zwei neue Reaktorblöcke befinden sich in Paks im Bau. Russland bekam den Zuschlag für das 10 bis 12 Milliarden Euro-Projekt – und verpflichtete sich, den Atommüll aufzunehmen. Weil vor der Vertragsvergabe keine offizielle Ausschreibung erfolgt war, leitete die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren ein, das allerdings 2016 eingestellt wurde. 2017 genehmigte die EU, dass Ungarn den Bau mit staatlichen Geldern subventionieren darf.

Die Studiengruppe des Energiaklub reiste anschließend weiter zur AG Schacht Konrad.