Gorleben-Treck: Die Lesung zur Ausstellung

Hans-Christoph Buch und Karl-Friedrich Kassel lesen Texte zum 40. Jahrestag des Gorleben-Trecks im Rahmen einer Ausstellung des Gorleben-Archivs „Der Gorleben-Treck – 40 Jahre danach“ am 29. Mai im Künstlerhof Schreyahn.

Zu hören sind Texte, die in jenen Tagen im März 1979 entstanden sind, als der legendäre Protestzug der Lüchow-Dannenberger Bürger und Bauern die Republik aufrüttelte. Die Veranstaltung gehört zum Rahmenprogramm der gleichnamigen Ausstellung des Gorleben-Archivs zum 40. Jahrestag des Gorleben-Trecks, die noch bis zum 29. Juni im Kreishaus Lüchow zu sehen ist. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehen aktuelle Zeitzeugeninterviews, in denen das Erlebte rückblickend und aus sehr persönlicher Perspektive beschrieben wird. Bei der Lesung in Schreyahn geht es dagegen um Texte von damals, aufgeschrieben in der Zeit des Veränderungsprozesses im Wendland, die zu dem Protestzug geführt hat.

Buch liest aus seinem Tagebuch „Bericht aus dem Inneren der Unruhe“, erschienen im März-Verlag. Der Journalist Karl-Friedrich Kassel zitiert aus seinen Treck-Berichten für eine Alternativzeitung. Im Gespräch mit der Moderatorin Dagmar Schulz wird das Erlebte eingeordnet in die damalige gesellschaftliche Gesamtsituation bis hin zu den Auswirkungen in die heutige Zeit. Die vorgetragenen Texte sind keine distanzierte Rückbetrachtung. Umso mehr geben sie einen Eindruck von den Vorstellungen, von denen der Treck damals getragen wurde und lassen verstehen, woher die Energie kam, die den Protest gegen die Atomanlagen in Gorleben bis heute am Leben erhalten. Und sie lassen einen Eindruck von dem damals neu gewonnenen Gefühl der Stärke der wieder erweckten Anti-Atomkraft-Bewegung entstehen.