Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Fehlende Mädchen – Strahlenschäden als Ursache?
Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) weist seit 2018 nur noch die Gesamtzahl der Geburten aus. Über die Gründe kann man spekulieren, so die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
Denn gerade erst hat Hagen Scherb vom Helmholtz Zentrum München darauf aufmerksam gemacht, dass bei den Geburten in den Orten Gorleben, Höhbeck und Langendorf in den Jahren 2007-2017 die Zahl der Jungen doppelt so groß war wie die Zahl der Mädchen. Die Auswertung der Zahlen des LSN sei ein Grund, Nachforschungen anzustellen. Denn in den Jahren 1996 bis 2006 wurden in diesen Gemeinden noch 89 Mädchen auf 81 Jungen geboren, in den folgenden zehn Jahren kamen nur noch 43 Mädchen zur Welt, aber 86 Jungen.
Ob diese Auffälligkeiten auf strahlengenetische Schäden im Fötus einer Schwangeren zurückzuführen sind, ob sie ursächlich mit den gebündelten Castortransporten in jener Zeit zu tun haben könnte, sei eine naheliegende Frage.
Hagen Scherb: „Aber auch die beiden atomaren Zwischenlager, das Transportbehälterlager (TBL) und das Fasslager für schwach- und mittelaktiven Müll – in Gorleben könnten hier eine noch unerkannte, kleinräumige Rolle spielen.“
Die Fachgruppe Radioaktivität der BI sekundiert:
„Aktivierte Stoffe, also radioaktive Teilchen, die eventuell über das Belüftungssystem der Castorhalle an die Umgebung abgegeben werden, könnten durchaus Auswirkungen auf die Bevölkerung haben. Diese Auswirkungen sind am ehesten bei der Entwicklung der Keimzellen und der Embryonen zu erwarten, da hier schnelle Zellvermehrungsraten auftreten.“
Nach wie vor bedürfe die Entstehung und Emission aktivierter Teilchen aus dem TBL dringend umfassender und genauer Untersuchung. Hier sind das Umweltministerium und Forschungseinrichtungen gefordert. Auf diesem Hintergrund, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, solle das Statistikamt unbedingt bei seiner Erfassung von Jungen und Mädchen in der Geburtenstatistik bleiben, als „Warnsystem“.
Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06
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