Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

„Gorleben muss raus!“ – Volles Programm 2020

Mit dem traditionellen Neujahrsempfang startete die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) ins 43ste Protestjahr. Die Kundgebung an den Atomanlagen hat sich immer mehr zu einem Magneten entwickelt: zu einem persönlichen und politischen Austausch folgten über 100 Menschen dem Aufruf der BI.

Elisabeth Hafner-Reckers, die 2. Vorsitzende der BI, ließ kurz Revue passieren, welche Ereignisse im Jahr 2019 bestimmend waren. So hatte der niedersächsische Umweltminister Olf Lies bei einem Besuch des Zwischenlagers die Entlassung aus dem Atomrecht, das heißt die Aufgabe der umstrittenen und in die Jahre gekommenen Pilotkonditionierungsanlage (PKA) in Aussicht gestellt.

„Die eine Mauer fiel, die andere kommt 18 Monate nach einer Genehmigung nicht“, sekundierte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke und verwies auf den Abriss der festungsähnlichen Mauer rund um das sogenannte Erkundungsbergwerk Gorleben auf der einen Seite, während der Bau einer zusätzlichen Schutzmauer rund um die „Kartoffelscheune“, wie die Atomkraftgegner*innen das Castorlager wegen seiner geringen Wandstärken nennen, immer noch auf sich warten lässt.

Und schließlich hatte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil bei seiner Sommerreise, die ihn ins Rundlingsdorf Lübeln führte, seine Einschätzung wiederholt, dass der Salzstock Gorleben, ginge es mit „rechten Dingen“ zu, bei einem vergleichenden Suchverfahren als Endlagerstandort nicht in Frage käme.

Vor den mehr oder minder erfolgreichen Versuchen, die Atomkraft im europäischen Kontext als „grüne Energie“ zu deklarieren, warnte der BI-Vorsitzende Martin Donat. Europaweit seien Polen und Frankreich der Motor für diese Grünfärbung einer gefährlichen Energienutzung. Hier sei trotz Freude über die Stilllegung des AKW Philippsburg-2 zum Jahresende 2019 enorm viel Überzeugungsarbeit zu leisten.

Im dritten Quartal 2020 könne es nun für Gorleben erstmalig spannend werden. Bekanntlich wird die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) nach der Auswertung geologischer Daten einen „Zwischenbericht“ vorlegen, um erstmalig Regionen von der Endlagersuche auszusortieren. Man stelle sich bereits auf die dann folgenden Teilgebietskonferenzen ein, zumal mit Waddekath und Sülze-Gumte Salzstöcke in unmittelbarer Nähe liegen, die als mögliche Endlager gehandelt werden.

Mit großer Aufmerksamkeit verfolge man zugleich das „Gorleben-Kapitel“, denn das Standortauswahlgesetz (StandAG) mache es möglich, dass der Salzstock Gorleben-Rambow bereits in dieser Phase aus dem Rennen ist, weil neben den Mindestanforderungen auch die Ausschluss- und Abwägungskriterien angewendet werden. Die Hoffnung der Gorleben-Gegner*innen: dass mit der Würdigung einer aktiven Störungszone, einer Vielzahl von Bohrungen aus der Zeit vor der Endlagersuche und des miesen Deckgebirges sich die Zahl der Gründe aufsummieren, so dass das Gezerre um Gorleben ein Ende findet.

„Wir mischen uns verbalargumentativ und demonstrativ ein, denn wir wissen, dass die Aufgabe Gorlebens letztendlich ein Politikum ist“, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

Bilder: Andreas Conradt / publiXviewing und I.&W.Lowin


(Video: Wendland-net.de / Dirk Drazewski)

Neujahrsempfang 2020

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