Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

Castor muss warten

Der erste Castortransport mit verglasten hochradioaktiven Abfällen aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield wurde zu Beginn der Corona-Pandemie gestoppt. Innenminister Horst Seehofer befand, dass diese „Großveranstaltung“ angesichts der zu erwartenden Proteste und Tausender Bundespolizist*innen, die den Transport in das Zwischenlager am Atomkraftstandort Biblis hätten „sichern“ sollen, nicht zu verantworten gewesen wäre. Am 12. März hieß es behördlich „Castor stopp!“.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hatte angekündigt, die Mahnwachen und Proteste am Verladehafen in Nordenham zu unterstützen. Ursprünglich hätten die Abfälle aus der Wiederaufarbeitung ins niedersächsische Gorleben rollen sollen. Doch eine Änderung des Atomgesetzes verbietet das inzwischen: „Damit die Endlagersuche, mit Gorleben im Paket, nicht von neuerlichen Protesten überschattet wird“, ist man sich im Wendland sicher. Von Nordenham aus sollte die heiße Fracht schließlich auf der Schiene nach Biblis transportiert werden.

Doch daraus wird vorerst nichts. Kritik an der vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erteilten Einlagerungsgenehmigung in Biblis gab es nämlich auch aus wissenschaftlicher Sicht. Der Bund für Umwelt und Natur (BUND) hatte deshalb eine Klage gegen die Einlagerungsgenehmigung in Biblis angestrengt. Nun zeichnet sich ab, dass vor einem Transport eine gerichtliche Klärung möglich wird, denn das BASE hat die sofortige Vollziehbarkeit der Aufbewahrungsgenehmigung für hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung im Zwischenlager Biblis ausgesetzt.

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 510 56 06

Aktionstag Castor 2020

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